Der Thiem-Trainer: Auf Augenhöhe mit den Superstars

"Wenn du mit Sportlern dieses Kalibers zusammenarbeitest, musst du überzeugt davon sein, dass du ihnen auch weiterhelfen kannst. Wenn du nicht auf Augenhöhe agieren kannst, hast du schon verloren!" Das sagt einer, der es wissen muss. Michael Reinprecht ist Doktor der Sportwissenschaften und der Mann, der für die Fitness von Weltklasse-Tennisspieler Dominic Thiem sorgt. In seiner Karriere hat er außerdem Größen wie Heinz Kinigartner, Boris Becker oder Gerhard Berger betreut. Sein aktueller Vorzeigeschützling Thiem bestreitet aktuell die Rasensaison mit dem Höhepunkt in Wimbledon. Dort musste er aufgrund einer Verletzung leider schon in der ersten Runde aufgeben. "Dominic geht grundsätzlich in jedes Turnier, um es zu gewinnen und das hätte er auch in Wimbledon schaffen können. Nächstes Jahr wird es einen neuen Versuch geben", berichtet Reinprecht. 

Profi durch und durch

Mit dem Niederösterreicher Thiem arbeitet Reinprecht bereits seit über drei Jahren zusammen. "Mike", wie Reinprecht genannt wird, hat vom Parisfinalisten nur Gutes zu berichten: "Dominic ist wirklich ein Musterprofi, der extrem hart an sich arbeitet. Er ist definitiv einer der absolut fittesten Spieler auf der Tour." Reinprecht ist vor allem in der Saisonvorbereitung im November und Dezember viel mit Thiem zusammen um ihn für die Saison in die richtige körperliche Verfassung zu bringen, aber auch in kurzen Turnierpausen während des Jahres wird gemeinsam in Wien gearbeitet. Auf der Amerikatour war er sogar mit Thiem gemeinsam unterwegs.

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Individualität entscheidend

Entscheidend für den Erfolg bei der Arbeit mit Topsportlern sieht Reinprecht die Individualität der Betreuung: "Du kannst nicht immer nach dem Lehrbuch vorgehen, jeder Sportler hat andere Bedürfnisse." Grundsätzlich arbeite er mit Thiem nicht anders als mit Amateursportlern, beispielsweise nach seinem neu entwickelten Programm "Fit in 11 Minuten", allerdings natürlich in höherer Quantität und Qualität. Für Leistungsverbesserung sieht er vor allem den Kopf verantwortlich: "Top-Sportler sind natürlich mit viel Talent gesegnet, aber entscheidend ist immer die Mentalität, der Wille und die Arbeitsmoral – also ob man den inneren Schweinehund besiegen kann." Deswegen hat der Fitness-Guru für die WOCHE auch fünf Tipps für Amateursportler parat. 

Fünf Tipps vom Fitness-Guru:

1.) Führe dir vor Augen, warum du Sport betreiben willst – jeder braucht einen Grund, seinen Hintern zu heben.
2.) Die Entscheidung für die Bewegung fällen und nie mehr davon abweichen.
3.) Ziele definieren! Jeder muss wissen, wo die Reise hingehen soll. Wichtig ist, nicht gleich einen Marathon anzustreben, sondern vielleicht einmal zehn Kilometer durchzulaufen.
4.) Einen Trainingsplan erstellen. Das kann mit der Hilfe von Experten geschehen, aber auch über verschiedene Apps oder Websites wie www.fitin11min.com.
5.) Dranbleiben und niemals aufgeben. Der Sport soll als eine Schule für das Leben dienen und das Durchhaltevermögen und den Charakter stärken.