Die Schatzmeister greifen durch
Verscherzen sollte man es sich mit ihnen nicht – sie sind meist humorlos und beim Eintreiben von Schulden kompromisslos. Die Rede ist nicht von der Mafia, sondern von den Mannschaftskassieren. Wie bei jeder Hobbytruppe, ist diese Position natürlich auch bei den Grazer Top-Klubs Sturm und den 99ers eine Schlüsselposition.
Junge zahlen weniger
„Ich hab in den letzten Jahren ja schon eifrig im Hintergrund mitgewirkt – heuer bin ich erstmals in offizieller Funktion“, erklärt Martin Ehrenreich, der diesen Posten bei Sturm innehat. „Bis zum 15. jedes Monats sind der Beitrag zur Mannschaftskassa und die jeweiligen Strafen fällig – Versäumnisse gibt’s da kaum, weil auch das wieder extra kostet“, rechnet der Verteidiger beinhart vor. Die Strafen sind nach Alter gestaffelt – „die Jungen zahlen weniger als Arrivierte. Sie müssen aber auch dafür sorgen, dass die Bälle aufgepumpt und die Trainingsutensilien weggeräumt werden.“
Bei den 99ers verfügt Stefan Lassen über die Strafenkassa mit harter Hand. So darf man bei den Eishacklern etwa nicht das große Logo in der Kabinenmitte betreten – „das ist heilig“. Fühlt sich einer einmal ungerecht behandelt, kann man sogar vor ein eigenes „Gericht“ ziehen. „Kapitän Olivier Latendresse und seine beiden Assistenten sind die Richter, ich der Staatsanwalt – die Chance auf Erfolg ist also relativ gering“, lächelt Lassen.
Paintball und Tischtennis
Die Erlöse werden übrigens wieder jeweils investiert: So war die Sturm-Truppe zuletzt Paintball spielen, die 99ers haben sich einen Tischtennis-Tisch gekauft.
Strafenkatalog:
Sturm:
Zu spät zum Training 5 €/Min
„Vergessen“ der wöchentlichen Abwaage 5 €
Falsche Adjustierung 20 €
Zurücklassen von Trainingsutensilien 10 €/Stk.
Bälle nicht aufgepumpt 5 €
99ers:
Zu spät zum Training 25 €
Mit Schuhen in die Kabine 10 €
Falsche Adjustierung 20 €
Verstoß geg. Kapperlverbot bei Auswärtsfahrten 20 €
Betreten d. 99ers-Logos in der Kabine 10 €
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