Schwitzen auf dem Rad: Die langen Etappen bis zum Vollprofi
Vom Wintertraining in der Kraftkammer bis zum Ernährungsplan: Radprofi Georg Preidler gibt Jung-Radlern Tipps.
Die Österreich-Rundfahrt im Rückspiegel, die Tour de France im Rollen, die Vuelta und die Rad-Weltmeisterschaft im Hinterkopf: Es sind definitiv die Monate des Radsportes, die jeden Profi das Herz höher schlagen lassen. Spannende Kopfsteinpflasterpassagen, Bergwertungen der höchsten Kategorie und endlos lange Etappen motivieren aber nicht nur die Creme de la Creme, sondern auch den Nachwuchs.
Wie in vielen Sportarten gilt aber auch für Radfahrer ein wichtiges Credo: "Immer Schritt für Schritt machen, am Anfang nicht zu viel wollen." Diese Aussage stammt von Profi Georg Preidler, den die WOCHE beim Höhentrainingslanger im Tiroler Kühtai erwischt. Trotz schweißtreibender Ausfahrten hatte er noch genug Zeit, um einige Tipps für angehende Stars am Rennrad loszuwerden.
Nicht gleich übertreiben
"Grundsätzlich hängt sehr viel von der eigenen körperlichen Konstitution ab. Kleinere, leichtere Athleten fühlen sich naturgemäß im Gebirge wesentlich wohler, werden sich eher zu Kletterspezialisten entwickeln. Schwerere Typen mit guter Grundschnelligkeit sind eher prädestiniert als Sprinter", sagt der seit kurzem 28-Jährige.
Im Trainingsalltag selbst solle man zu Beginn nicht übertreiben. "Lockeres Grundlagen-Trainig bringt definitiv mehr als sich gleich zu ,verheizen'. Man kann die Distanzen und gefahrenen Kilometer im weiteren Trainingsverlauf ohnehin steigern."
Grundstein im Winter legen
Gerade Berg- und Klassementfahrer müssen natürlich auch darauf achten, nicht nur flache Passagen abzufahren. Das Grazer Hügelland, Preidlers Heimat, ist dafür sehr geeignet. "Wenn ich daheim bin, spule ich natürlich oft in der Gegend meine Kilometer ab", sagt der gebürtige Waldsteiner.
Wer aber glaubt, dass für die Profis "nur" Radfahren auf dem Programm steht, der irrt gewaltig. "Wir zehren während der Saison von unserer Vorbereitung im Winter. Dort muss man seine Hausübungen machen", verweist Preidler auf die oft harten Momente in der Kraftkammer. Im Sommer, wenn es bei den Rennen ernst wird, sei dafür keine Zeit.
Traum von Innsbruck
Eine wichtige Rolle spielt dazu auch die Ernährung. "Unmittelbar vor den Rennen muss man seine Speicher auffüllen. Dazu eignen sich kohlehydrat- und proteinhaltige Speisen", erklärt der für den französischen FDJ-Rennstall fahrende Profi, der seit kurzem auch auf Gluten verzichtet. Gerade in der heißen Jahreszeit sei es zudem wichtig, genug Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
"Auch, wenn es im Rennen hektisch ist, darf kein Profi darauf vergessen. Pro Stunde einen Liter Flüssigkeit zu trinken, wäre ideal." Damit nun aber genug der Tipps, Preidler hat schließlich noch viel vor: "Nach der Polen-Rundfahrt gehts zur Vuelta nach Spanien und hoffentlich zur Heim-WM nach Innsbruck."
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