Überdosis Red Bull für Grazer Klubs
Paarlauf in Salzburg: Sowohl Sturm als auch die 99ers nehmen am Sonntag die Bullen so richtig ins Visier.
Es mag Zufall sein, dass Eishockeycracks und Fußballer zur selben Zeit aufgrund einer Länderspielpause durchschnaufen können, noch viel zufälliger gestaltet sich aber die Route zur jeweils nächsten Liga-Auswärtspartie von Sturm und den 99ers.
Beide gehen am kommenden Sonntag nahezu parallel auf Bullenjagd: Während der Tabellenführer der Fußballbundesliga um 16.30 Uhr in der Red Bull Arena gastiert, gibt’s nur 75 Minuten später das Eröffnungsbully im Salzburger Volksgarten.
Fans im Zwiespalt
Was tun jetzt jene Grazer Fans, die im Normalfall beide Großklubs unterstützen? "Die müssen sich dann halt entscheiden", schmunzelt Daniel Woger, der seine Füße in der mehr als einwöchigen Pause nicht einmal kurz hochlagern konnte. "Ich war beim Nationalteam, wir haben ein sehr gutes Turnier gespielt, es war auf jeden Fall wieder ein Schritt vorwärts."
Den Kopf hat der 29-Jährige auf jeden Fall freibekommen, nach den jüngsten bitteren Pleiten der Grazer gegen Dornbirn und Fehérvár ist der gebürtige Vorarlberger wieder voll auf die nächsten Aufgaben fokussiert.
Seit 2009 ein "Schwarzer"
"Freitag spielen wir zunächst daheim gegen Villach, in Salzburg wird’s Sonntag richtig schwer, da wollen wir aber überraschen."
Dass sich die Mannschaftsbusse von Sturm und den 99ers auf der Autobahn begegnen, kann diesmal also durchaus passieren. Dieser seltenen Terminkollision ist es auch geschuldet, dass Woger den Schwarz-Weißen nicht auf die Füße schauen kann. "Ich bin 2009 das erste Mal nach Graz gekommen, da hat Sturm schon richtig guten Fußball gespielt, so habe ich dann begonnen, ins Stadion zu gehen", erklärt der Dornbirner seine "Transformation" zum Sturm-Fan.
Im Stadion des anderen
Der Spielplan unterstützt eine gegenseitige Fan-Freundschaft auch: "Wir spielen zumeist Freitag und Sonntag, die ,Blackies‘ am Samstag. Da gehen sich Stadionbesuche gut aus." Allein auf weiter Flur ist er mit dem Blick über den Tellerrand nicht, auch Teamkollege Daniel Oberkofler ist ein Fußball-Sympathisant.
"Wir sind oft eine größere Gruppe, das macht dann ja auch Spaß." Denselben Spaß hat auf Sturm-Seite unter anderem Lukas Spendlhofer. Der 24-Jährige, eben erst nach einer langwierigen Verletzung wieder fit geworden, ist regelmäßig Gast im "Bunker" von Liebenau. "Man muss sich als Sportler ja gegenseitig unterstützen", sagt der Innenverteidiger, der sich sogar schon einen 99ers-Pulli zugelegt hat. Am Sonntag muss er allerdings übers Internet den 99ers-Spielstand einholen, die eigene Partie gegen Red Bull hat Vorrang ...
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