Bestens gewappnet für die Zukunft: Businesslunch mit Beatrice Erker vom dbv-Verlag

Ein Stück Toskana in Graz: In der Trattoria Siena unterhielten sich Beatrice Erker und Redakteur Christoph Hofer über das Verlagswesen. | Foto: Jorj Konstantinov
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Steuerberater, Rechtsanwälte, Unternehmer: Sie alle greifen auf Bücher des Grazer dbv-Verlages, dem ältesten, größten und umsatzstärksten Fachbuchverlag in der Steiermark im Bereich Steuer- und Wirtschaftsrecht, zurück. Ein Gespräch mit Geschäftsführerin Beatrice Erker über Praktikerliteratur, Digitalisierung und die Freude über eine Verleihung.

WOCHE: Sie haben am 15. Jänner das Landeswappen von der Steiermärkischen Landesregierung verliehen bekommen. Eine große Ehre?
Natürlich. Es ist aber auch Motivation für die Zukunft.

Ihr Vater hat auf der TU Physik studiert. Wie ist er auf die Idee gekommen, einen Verlag zu gründen?
Beatrice Erker: Man kann sich das heute ja nicht vorstellen, aber in den 70er-Jahren gab es noch keinen Skriptenhandel oder Ähnliches. Mein Vater war es dann, der im Rahmen der Hochschülerschaft einen Verlag für Studienunterlagen initiierte. Die Tätigkeiten waren zu Beginn auf Publikationen aus dem Umfeld der beiden großen Universitäten beschränkt.

Recht schnell hat sich das Publikations-Angebot dann ausgeweitet. Ein notwendiger Schritt?
Es hat sich einfach so ergeben, dass damals noch unbekannten Autoren die Möglichkeit geboten wurde, schöngeistige Literatur zu publizieren. So sind eine Reihe von Titeln von Autoren wie Arno C. Hofer oder Folke Tegetthoff erschienen. Auch mit der Stadt Graz haben wir zusammengearbeitet. Gedruckt wurden auch Titel wie der "Alpenvereinsführer".

Ein wesentlicher Schwerpunkt ist aber der Bereich Steuer- und Wirtschaftsrecht ...
Bereits vor 35 Jahren ist etwa eine jährlich erscheinende Klienten- und Steuerberaterinformation als kompakte Darstellung von steuerrechtlichen Neuerungen entstanden. Heute werden diese Bücher sogar als Marketing-Instrument in vielen Kanzleien verwendet. Auch für die Bereiche Bilanzierung, Personalverrechnung und Sozialversicherung haben wir spezielle Broschüren im Angebot.

Was unterscheidet Sie von anderen Verlagen?
Wir führen keine Kodizes und Kommentare, sondern analog zu unserem Motto "Aus der Praxis – für die Praxis" Praktikerbücher. Die Fachliteratur, die bei uns publiziert wird, ist absolut kliententauglich. Es wird sehr geschätzt, dass die Bücher nicht nur für Experten, sondern auch für Unternehmer äußerst praxisgetreu aufbereitet sind.

Sie haben den Familienbetrieb vor 15 Jahren übernommen. Wurde viel verändert?
Es ist mittlerweile natürlich von hoher Bedeutung, sämtliche Plattformen zu bedienen. So bieten wir bereits seit 2011 eine umfangreiche Auswahl an E-Produkten vom eigenen E-Book-Onlineshop. Darüber hinaus gibt es zu vielen Büchern auch reichlich Zusatzmaterial zum Downloaden.

Sie waren im Online-Bereich bereits sehr früh aktiv ...
Ich habe bereits 1998 unsere Homepage aufgebaut, dazu wurde ein erstes Online-Bestellsystem im Jahr darauf implementiert.

Sie setzen auch vermehrt auf Kooperationen ...
Erwähnenswert ist auf jeden Fall die Branchenkooperation mit LexisNexis, einem juristischen Verlag mit umfangreicher Datenbank, wo wir Steuerberatern, Rechtsanwälten und Unternehmern den Zugang bieten.

Ein Blick in die Glaskugel: Wohin entwickelt sich die Branche?
Das große Thema ist und bleibt die Digitalisierung. Die gesamte Gesellschaft hat sich verändert. Dazu kommt: Egal, ob Drei-Mann- oder 300-Mann-Betrieb, die Kosten für Datenbanken sind die gleichen. Der Handlungsspielraum für einen Kleinbetrieb ist eng, man muss kreativ sein.

Infos zur Person

Geboren am 11. November 1971 in Graz.
Verbrachte vier Jahre ihrer Kindheit in Griechenland, wo sie auch die Unterstufe besucht hat.
In Graz hat sie dann Betriebswirtschaft studiert, ehe sie bei einem Finanzdienstleister in die Berufswelt eingestiegen ist.
Im Jahr 2002 hat sie die Nachfolge als Geschäfsführerin des dbv-Verlages von ihrem Vater Gerhard übernommen.
Erker war über viele Jahre hinweg professionelle Turniertänzerin, unter anderem war sie Vize-Staatsmeisterin im Jahr 1995. "Vom Tanz-Virus kommt man ein Leben lang nicht mehr los."
In ihrer Freizeit betreibt sie reichlich Sport.
Auch Bücher liest sie gerne. Aktuell etwa "Blackout" von Marc Elsberg. Sonst bevorzugt sie Literatur von John Grisham oder Michael Connelly.
Immer wieder zieht es sie zurück nach Griechenland, "aber man will ja auch andere, neue Destinationen kennenlernen." Ein großes Ziel ist und bleibt ein Urlaub in Neuseeland.
In Graz fühlt sich die Mutter zweier Kinder sehr wohl. "Es ist einfach eine lebenswerte Stadt, nicht zu groß und nicht zu klein. Das richtige Quäntchen an Anonymität bleibt erhalten."
Besonders angetan ist sie vom mediterranen Flair der Murmetropole.

Infos zum Unternehmen

Gegründet: 1977 von Gerhard Erker
Seit 15 Jahren führt seine Tochter Beatrice den Kleinbetrieb mit sechs Mitarbeitern, mittlerweile befindet sich der Firmensitz am Geidorfgürtel 24.
Heute gehört der dbv-Verlag zur Verlagsgruppe der Management Trust Holding AG.
Mittlerweile sind über 800 Publikationen erschienen. Darunter finden sich Werke für die Aeronautics and Space Agency (ALR) ebenso wie der Flächenwidmungsplan der Stadt Graz.
Die Kunden, vornehmlich Rechtsanwälte, Steuerberater und Unternehmer, verteilen sich auf ganz Österreich.
Im Jahr 2015 erhielt der Verlag eine Anerkennungsurkunde als "Familienfreundlicher Betrieb".
Vor zwei Tagen wurde von der Steiermärkischen Landesregierung das Landeswappen verliehen.
Kontakt: Tel. 0316/38 303 3-0, office@dbv.at, www.dbv.at

Gast & Wirtschaft

Trattoria Siena
Theodor-Körner-Straße 120,
8010 Graz
Telefon: 0316/68 98 87
Web:www.trattoria-siena.at
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von neun bis 23 Uhr, Küche von 11.30 bis 21.30 Uhr
Beschreibung: Auch im Norden von Graz muss nicht auf italienisches Flair verzichtet werden: Die Trattoria Siena bietet einen Mix aus eigens aus Italien importieren Spezialitäten und saisonalen Produkten aus der Region. Die Bandbreite reicht von Antipasti über Risotto-Variationen bis hin zu Fisch, vegetarischen Speisen und süßen Gerichten. Ausgewählte Weine runden die reichhaltige Speisekarte ab.
Das Essen: Beatrice Erker entschied sich für die gegrillten Calamari, Redakteur Christoph Hofer und Fotograf Jorj Konstantinov wählten das Tagesmenü, bestehend aus Tomatensuppe und Lasagne. Zu trinken gab's unter anderem Gingerino, einen typisch italienischen Aperitiv.
Die WOCHE meint: Die Suppe war ein Gedicht, auch die Hauptspeisen schmeckten vorzüglich. Das sehr freundliche und bemühte Personal rundete ein gemütliches Mittagessen perfekt ab.

Ein Stück Toskana in Graz: In der Trattoria Siena unterhielten sich Beatrice Erker und Redakteur Christoph Hofer über das Verlagswesen. | Foto: Jorj Konstantinov
Fühlt sich in Graz sehr wohl: Beatrice Erker | Foto: Jorj Konstantinov
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