„Wertschöpfung bleibt in der Region“

Passend zum Gesprächsthema im Gastraum mit Holzvertäfelung: Holzbaumeister Andreas Tiefengraber (l.) und WOCHE-Redakteur Max Daublebsky mit Frau Kerstin in der Römerstube. | Foto: Prontolux
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  • Passend zum Gesprächsthema im Gastraum mit Holzvertäfelung: Holzbaumeister Andreas Tiefengraber (l.) und WOCHE-Redakteur Max Daublebsky mit Frau Kerstin in der Römerstube.
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Seit beinahe 60 Jahren werden bei „Holzbau Luttenberger“ in Liebenau Häuser und Produkte aus Holz geplant und gebaut, seit 2014 – und in dritter Generation – unter der Führung von Andreas Tiefengraber. Der Holzbaumeister spricht beim Business Lunch mit der WOCHE über Umweltbewusstsein, steigende Nachfrage und seinen Vater als idealen Kollegen.

WOCHE: Was kann Holz, was andere Baumaterialien nicht können?
Andreas Tiefengraber: Holz hat viele Vorteile: Es ist ein nachwachsender Baustoff, es speichert CO2, es bringt ein behagliches Wohngefühl, mit Holz hat man eine kurze Bauzeit, es ist ein leichter Baustoff mit hohen statischen Qualitäten ...

Gibt es auch Nachteile, oder dürfen Sie die gar nicht erwähnen?
Der Baustoff Holz muss richtig eingesetzt werden. Das heißt, im erdberührten Bereich sollten andere Baustoffe wie etwa Beton eingesetzt werden. Wenn Holz zu feucht wird, bildet sich Schimmel und es fängt an zu morschen.

Ist Holz für Sie ein Baustoff wie jeder andere?
Mein Vater hat schon gesagt, dass Holz den Menschen prägt. Es ist einfach ein Unterscheid, ob man mit einem angenehmen, natürlichen Baustoff arbeitet, oder aber mit einem kalten, schweren Baustoff wie etwa Stahl.

Sie schreiben auf Ihrer Webseite, dass Sie sich Ihrer Verpflichtung gegenüber der Natur bewusst sind. Was bedeutet das?
Leider dreht es sich beim Bauen meist ums Geld und es ist meistens so, dass die ökologischen Baustoffe ein bisschen teurer sind. Trotzdem kann man dem Kunden im ersten Schritt zuerst einmal diese näherbringen. Viele Menschen wissen ja gar nicht darüber Bescheid – wenn es dann ans Einsparen geht, kann man noch immer einen anderen Weg gehen.

Wird heute häufiger mit Holz gebaut, als noch vor zehn oder 20 Jahren?
Es ist ein sehr stark wachsender Markt. Bei den Einfamilienhäusern haben schon vor 20 Jahren die Fertighausfirmen den Weg geebnet. Heute wird auch im öffentlichen Bereich – etwa bei Schulen oder Studentenheimen – und im gewerblichen Bereich stärker auf Holz gesetzt. Auch, weil der grüne Fußabdruck immer wichtiger wird. Außerdem haben wir den Rohstoff hier in der Steiermark wirklich vor der Haustüre und die Wertschöpfung bleibt in der Region: Vom Landwirt, über den Transport, und die Sägen bis hin zur verarbeitenden Industrie.

Gibt es auch Spannungen zwischen Tradition und Innovation, wann man einen Familienbetrieb übernimmt?

Nein. Mein Vater war schon immer sehr innovativ und offen für Neues. Er hat mir früh viele Freiheiten im Betrieb gelassen und ich frage ihn auch heute noch oft um Rat, unser Verhältnis ist optimal.

Was wäre für Sie ein Traumprojekt?
Wir haben zum Beispiel in Norwegen ein Studentenheim gebaut und zurzeit arbeiten wir mit der Firma SRS Immobilien an einer Wohnanlage mit 30 Einheiten in Leibnitz. Die Traumprojekte entwickeln sich also eigentlich von selbst und es gibt jedes Jahr neue Herausforderungen.

Andreas Tiefengraber

Geboren am 29. September 1981 in Graz.
Geschäftsführer bei „Holzbau Luttenberger“.
In einer Beziehung mit Martina Benedikt.
Vater der 13-jährigen Gulia und der 15-jährigen Nicole.
Lehre zum Zimmerer im elterlichen Betrieb, danach 3 Jahre in der Bauhandwerkerschule der Ortweinschule und Ausbildung zum Holzbaumeister.
Schätzt es, als Selbstständiger viele Freiheiten zu haben und den Arbeitstag selbst gestalten zu können.
Erwartet von seinen Mitarbeitern Freude am Beruf, „der Rest ergibt sich dann von selbst“.
Im Gegenzug können seine Mitarbeiter erwarten, dass er „zu 100 Prozent“ hinter ihnen steht.

Holzbau Luttenberger

1957 von Johann Luttenberger, Andreas Tiefengrabers Großvater, gegründet.
14 Mitarbeiter sind im Einsatz, um Häuser zu planen und zu bauen.
Leistungen: u. a. Einfamilienhäuser, Aufstockungen, Zu- und Umbau, ...
Adresse: Liebenauer Hauptstraße 204a, 8041 Graz
Telefon: 0316/40 14 18
Web: zimmerei-luttenberger.at

Gast und Wirtschaft

Römerstube
Liebenauer Hauptstraße 103, 8041 Graz
Tel.: 0316/47 20 66
Web: www.roemerstube.at
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 11 bis 24 Uhr, Küche von 11.30 bis 22 Uhr.
Beschreibung: Steirische Spezialitäten, internationale Küche und ausgewählte Weine in entspannter Atmosphäre. Neben dem Restaurant und Hotel bietet die Römerstube außerdem eine der letzten Kegelbahnen in Graz.

Das Essen
Für Andreas Tiefengraber gab es ein gebratenes Welsfilet mit Tagliatelle und Paprikarahmsauce, für die WOCHE – ganz klassisch – ein Wienerschnitzel mit Pommes Frites.
Die WOCHE meint: Neben einem täglich wechselnden Mittagsmenü um 7,80 Euro und einigen Fischgerichten bietet die Römerstube im Osten der Stadt einige österreichische Klassiker wie Tafelspitz und Wienerschnitzel. Die Bedienung ist bemüht und freundlich.

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