Buchtipp
„Ohne Gott wär ich am Arsch“
In ihrem Buch verarbeitet Karin Schobesberger die zweimalige Diagnose Brustkrebs und eine gewalttätige Ehe.
WALLERN. "‚Zweimal Krebs und dreimal verheiratet‘ ist die kürzeste Zusammenfassung des Werkes", so Karin Schobesberger zu ihrem Buch. In "Ohne Gott wär ich am Arsch" verarbeitet die Wallernerin die vergangenen Jahre – mit Schicksalsschlägen, die für mehr als ein Leben reichen. Mit 34 Jahren erhält sie ihre erste Brustkrebsdiagnose. "Ich wurde wieder gesund und änderte daraufhin mein ganzes Leben radikal. Ich ließ mich scheiden und heiratete einige Jahre darauf neuerlich, was leider ein Desaster war", erzählt sie. Gewalt und Manipulation standen in dieser Ehe an der Tagesordnung. Nach drei Jahren konnte Schobesberger diese Ehe beenden, den Mann anzeigen und erneut zu sich selbst finden. "Ich kam wieder mit meinem ersten Mann zusammen. Unsere Familie war wieder komplett, und alles schien super zu sein. Dann der Keulenschlag: 17 Jahre nach der ersten Erkrankung Brustkrebs in der anderen Brust", erzählt die Autorin.
Neue Diagnose, alte Fragen
Schnell kamen die Fragen wie zur ersten Diagnose wieder auf: "Warum ich? Werde ich sterben? Werde ich von Gott gestraft, weil ich ein schlechter Mensch bin?" Ebenso präsent waren die Angst und Verzweiflung, alles nicht ein weiteres Mal schaffen zu können. So wandte sich die Wallernerin an Gott, aber: "Die Allerweltsweisheiten wie ‚Trag dein Leiden mit Geduld und im Himmel geht's dir wieder gut!‘ genügten mir nicht, und ich wollte die einfach nicht akzeptieren. Ich wollte andere Antworten und vor allem: Ich wollte gesund sein! Und so stellte ich Fragen und bekam Antworten, die mich manchmal sehr verblüfften", sagt Schobesberger. Ihren Weg zeichnet sie in ihrem neuen Buch auf – und hält für die BezirksRundschau-Leser noch einen Tipp bereit:
"Es zahlt sich aus, in Lebenskrisen, die unüberwindbar erscheinen – wenn man schon glaubt, es geht nie mehr bergauf –, ein lautes ‚Scheisse, ich will hier raus! Hilf mir!‘ in den Himmel zu brüllen und dann die Augen und Ohren offen zu halten. Die Antworten kommen, immer. Und sie sind auf jeden Einzelnen perfekt zugeschnitten. Und dann geht es wieder bergauf. Immer. Und man muss dazu nicht religiös im herkömmlichen Sinne sein."
Das Buch „Ohne Gott wär ich am Arsch“ (ISBN 978-3-96966-459-9) von Karin Schobesberger ist im Karina Verlag erschienen. Das 288-Seiten-Werk ist um 18,40 Euro im Buchhandel erhältlich.
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