Als Freiwilliger in Kambodscha
Dutzende Oberösterreicher engagieren sich freiwillig in einem der ärmsten Länder der Welt, darunter auch der 26-jährige Stefan Steiner.
TAUFKIRCHEN. „Während meiner Zeit als Freiwilliger in Kambodscha habe ich gesehen, dass durch Engagement jeder etwas bewegen kann“, sagt Stefan Steiner (26) über seine Motivation zu helfen. Der Junglehrer aus Taufkirchen/Trattnach ist Vorstandsmitglied der oberösterreichischen Hilfsorganisation Childrenplanet und sieht es als seine Verpflichtung, „gerade dort zu helfen, wo andere wegschauen“.
Wir besuchen die „Evergreen-Gemeinschaft“, ein kambodschanisches Kinder- und Familiendorf im Norden der kambodschanischen Provinz Stung Treng, wo Steiner sieben Monate tätig war. Wie überall in Kambodscha trinken dort viele Menschen bakteriell verunreinigtes Wasser und werden krank. Zusätzlich fehlt es an einer funktionierenden Gesundheitsversorgung.
„Sauberes Trinkwasser bereitzustellen, bedeutet für uns, den Armutskreislauf zu durchbrechen. Das tun wir mit Brunnenbohrungen und -grabungen“, sagt Christian Gsöllradl-Samhaber, der Childrenplanet 2010 gegründet hat und aus Eferding stammt. Bis heute wurden von den engagierten Oberösterreichern 14 Trinkwasserbrunnen gebaut, und bereits 40 Freiwillige haben in Kambodscha mitgearbeitet: als Englischlehrer in der von Childrenplanet für 300 Kinder gebauten Schule, bei Wasser- und Landwirtschaftsprojekten. „Die letzten Freiwilligen haben gemeinsam mit Einheimischen ein Bewässerungssystem für Ananasfelder errichtet“, sagt Steiner, der vor Kurzem sein Lehramtsstudium in Wien abgeschlossen hat, jetzt als Sprachförderlehrer arbeitet und Vorträge an Schulen über Kambodscha hält.
Ziel von Steiner war es, kleine Wirtschaftskreisläufe in Kambodscha zu initiieren, wie das mit der Holzwerkstätte bereits gelungen ist: „Sie ist ein Berufsausbildungsprojekt, in der kambodschanische Jugendliche lernen Gebrauchsgegenstände, wie zum Beispiel Seifenschalen aus tropischem Abfallholz anzufertigen.“ Das erwirtschaftete Geld kommt wieder der Region zugute und macht sie ein Stück weit unabhängiger von Spenden. „Die sprichwörtliche Nachhaltigkeit ist unsere langfristige Zielrichtung“, ist sich Steiner sicher, mit Childrenplanet auf dem richtigen Weg zu sein. Schließlich wird die Hilfe aus Oberösterreich vor Ort sehr positiv aufgenommen: „Was wir tun, macht für die Menschen in Kambodscha wirklich Sinn – und das fühlt man.“
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