"Ein Kind der Flucht"

Christa Schneider kann stolz auf R. sein. Bei einem Redewettbewerb hatte der 17-Jährige die Nase vorne. | Foto: privat
  • Christa Schneider kann stolz auf R. sein. Bei einem Redewettbewerb hatte der 17-Jährige die Nase vorne.
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  • hochgeladen von Margit Koudelka

GALLSPACH. Im Jugendwohnhaus „morgenLand“ leben derzeit 36 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus Afghanistan. Im Oktober 2013 hat die Volkshilfe Flüchtlings- und Migrantenbetreuung ein Patenschaftsprojekt ins Leben gerufen. Dafür nehmen sich Ehrenamtliche aus der Umgebung jeweils für einen der Burschen ein bis zwei Stunden in der Woche Zeit für Nachhilfeunterricht und gemeinsame Freizeitaktivitäten. Mehr Zeit nimmt sich Christa Schneider für R*. Mehrmals wöchentlich besucht der 17-Jährige seine Patin. Bei den Treffen wird Deutsch gelernt, gemeinsam gekocht oder Tischtennis gespielt. „Ich bin dreifache Mutter und hatte das Gefühl, dass ich noch andere Kinder unterstützen kann“, sagt Schneider, die zudem ehrenamtlich in der eigens eingerichteten „Afghanistan-Klasse“ im Gymnasium Dachsberg unterrichtet. R. besucht allerdings eine reguläre Klasse. Ihn und seine Patin verbindet das gemeinsame Interesse für Literatur. Schneider ist Lektorin, R. möchte Sprachen studieren und Schriftsteller werden.
Dass er das Zeug dazu hat, bewies der junge Afghane beim Redewettbewerb „Sag‘s multi“. Unter 400 Teilnehmern beeindruckte er die Jury mit seiner berührenden Rede zum Thema Heimat, die er auf Deutsch und in seiner Muttersprache Dari hielt. „Ich weiß nicht, ob ich meinen Lebenstraum verwirklichen kann. Ich weiß nicht einmal, ob ich in Österreich bleiben kann“, so der talentierte Jugendliche, der sein Land verlassen musste. „R., du sollst eine neue Heimat finden. Ein Land, in dem die Menschen füreinander da sind. Das waren die letzten Worte meines Vaters beim Abschied“, erzählt der junge Mann. „R. hat oft Heimweh und vermisst seine Familie. Man kann es sich kaum vorstellen, was viele der Jugendlichen schon erlebt haben“, berichtet Schneider. Zehn Burschen warten noch auf jemanden, der ihnen im Rahmen einer Patenschaft regelmäßig Zeit schenken möchte. So zum Beispiel ein Bewohner, der sich für gemeinsames Deutschlernen und für Tennisspielen interessiert.

Kontakt für Patenschaften
Magdalena Hörfarter, Volkshilfe Flüchtlings- und Migrantenbetreuung, Valentin Zeileis Straße 27, 4713 Gallspach. Mobil: 0676/87347149. E-Mail: magdalena.hoerfarter@volkshilfe-ooe.at. Auch über Fahrräder, die nicht mehr benötigt werden, freuen sich die Burschen.

R‘s Rede im Internet: www.youtube.com/watch?v=iYfoxCOFIVI

*Name auf Wunsch der Volkshilfe Flüchtlings- und Migrantenbetreuung abgekürzt.

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Foto: amixstudio/stock.adobe.com
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