Flüchtlings-Zukunft
"Ein Wechsel der Meinungen muss geschehen"

Der Verein bietet Deutschkurse an. | Foto: Verein "Gib Menschen eine Chance"
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In Scharten ist der Verein "Gib Menschen eine Chance zuhause" – die Verantwortlichen kümmern sich dort um die Aufnahme von Menschen, die auf der Flucht sind. Laut Obmann Georg Kreinecker sieht die Zukunft für die Flüchtlinge nicht gerade rosig aus.

SCHARTEN. "Wie die Zukunft der Leute aussieht, liegt an den Gesetzgebern. Unsere Flüchtlinge hängen alle in der Luft, die warten auf einen Bescheid", kritisiert Vereinsobmann von "Gib Menschen eine Chance", Georg Kreinecker, "Sie dürften nicht arbeiten und nichts tun, das ist sehr frustrierend." Es kommen kaum noch Menschen nach, die auf der Flucht sind, die Tendenz ist fallend. Kreinecker betont: "Jetzt müsste man etwas zusammenbringen, damit die hier arbeiten können. Sie können gut Deutsch und wissen inzwischen, wie es bei uns abläuft." Kreinecker ist überzeugt, die Flüchtlinge könnten schon für sich selbst sorgen – dies würde auch dem Staat viel Geld ersparen. Im Bezirk gibt es bereits einige, die nach einem positiven Bescheid eine Arbeit gefunden haben. "Als Verein können wir nichts mehr tun. Wir haben die begleitenden Schritte gemacht, von der Unterbringung bis zur Sprache und Kultur. Viele sind privat untergebracht. Wenn es noch Fragen gibt, helfen wir gerne." Kreinecker spricht von einer befristeten Aufenthaltsgenehmigung. Diese würde dem Betroffenen eine Chance bieten, sich um sich selbst zu kümmern. "Die Gesetzgeber ignorieren das. Sie werden vom Staat bevormundet, wären aber schon in der Lage, sich selbst zu versorgen", so Kreinecker. Seiner Meinung nach sollte bald klar werden: Flüchtlinge werden vor allem wegen des Fachkräftemangels gebraucht. Manche sind schon drei Jahre hier und warten noch auf ihren Bescheid. "Das sind intelligente Leute, die haben eine B1 oder B2 Prüfung bestanden. Sie sind bereit, das zurückzugeben, was sie bekommen haben." Der Obmann erinnert sich an den ersten Flüchtling zurück, den er untergebracht hat. Dieser hat einen Lehrplatz in einem Metallbaubetrieb bekommen. Trotz anfänglicher Probleme im ersten Berufsschuljahr schloss der Lehrling die Schule und die Abschlussprüfung mit Auszeichnung ab. Kreinecker blickt der Zukunft weniger optimistisch entgegen: "Wir sehen eine Chance darin, dass die Wirtschaft eine Stütze braucht und irgendwann einsehen wird, dass die Leute benötigt werden. Ich seh da aber momentan nicht viel Licht am Ende des Tunnels. Die Politik fährt erfolgreich mit dem System und da wird sich nicht viel ändern in Zukunft. Es muss in der Bevölkerung noch ein Wechsel der Meinung geschehen, aber solange man da medial und politisch so beeinflusst wird, wird sich das nicht ändern können."

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