"Ins Gai foan"
Initiativen regionaler Anbieter

Eine Initiative aus Gaspoltshofen: Mit den Blumen von Eva Kemptner werden auf Wunsch auch Gutscheine der Friseurin Barbara Hofmanninger, der Conditorei Roland Mayer und des Schmuckgeschäfts von Katrin Künzel zugestellt. | Foto: Eva Kemptner
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  • Eine Initiative aus Gaspoltshofen: Mit den Blumen von Eva Kemptner werden auf Wunsch auch Gutscheine der Friseurin Barbara Hofmanninger, der Conditorei Roland Mayer und des Schmuckgeschäfts von Katrin Künzel zugestellt.
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Regionalitäts-Initiativen zielen darauf ab, die Wertschöpfung im Bezirk zu halten. Es kommt auf jeden Einzelnen an, ob das gelingt.

BEZIRKE GRIESKIRCHEN, EFERDING. Gerade jetzt, in dieser außergewöhnlichen Zeit, muss das Bewusstsein für die Bedeutung von Regionalität geschärft werden. Lokale Anbieter schaffen Arbeitsplätze und garantieren selbst bei geschlossenen Grenzen die Versorgungssicherheit. Ob Baustoffe, Beleuchtung, Blumen, Computer, Böden, Druckerpatronen, Kies, Tischler- oder Malerarbeiten: regionale Betriebe decken alle Bereiche des täglichen Bedarfs und reagieren mit Kreativität und Service auf die besonderen Herausforderungen durch das Corona-Virus. 

Gemeinsam stark

In Gaspoltshofen haben sich etwa ein Friseur, eine Konditorei, ein Schmuckgeschäft und ein Blumenladen zusammengeschlossen. „So lange die Maßnahmen aufrecht sind, bieten wir einen Gutschein-Service an. Bei uns können mit den Blumengrüßen Gutscheine der Partner bestellt werden. Diese stellen wir dann gemeinsam mit den Blumen zu“, erklärt Eva Kemptner das Angebot. Unter dem Motto „einmal klingeln dann sind wir weg“ werden die Bestellungen kontaktlos zugestellt. Ein Pionier in Sachen Regionalität ist der „Peuerbacher Sternenbetriebe“. Seit 1997 bündeln sich über 80 regionale Betriebe unter dem Dach des Vereins. Unter dem Slogan „Wir sind für dich da“ stellen die Mitglieder die Nahversorgung in der Corona-Krise sicher. "Wir versuchen, die Bevölkerung in der Region durch verstärkte Aktionen in den sozialen Medien zu erinnern, dass wir gerade jetzt zusammenhalten müssen, um das Überleben der regionalen Versorger sicherzustellen. Es ist auch für Unternehmer, die in Krisenzeiten mit vielen schwerwiegenden Entscheidungen alleine sind, gut, sich mit anderen auszutauschen, die in einer ähnlichen Lage sind", erklärt der Obmann der Peuerbacher Sternenbetriebe und appelliert: 

"Bitte nutzt die Zeit, um einfach einmal die Angebote eurer regionalen Betriebe zu probieren. Bei all dem Negativen, das uns den ganzen Tag berieselt, sehen wir jetzt auch ein Zusammenrücken und eine Rückbesinnung auf gute, regionale Werte. Ich glaube fest, dass wir aus dieser Krise lernen können und sich viel Gutes entwickelt."

Auch die Eferdinger Kaufleute haben ihre Vertriebswege umgestellt und setzen auf Lieferbetrieb, Zustellung oder den kontaktlosen Rampenverkauf. Nach nur wenigen Tagen wurde die Bevölkerung über das regionale Angebot der Nahversorger informiert. „Die Vielfalt der Eferdinger Geschäfte zeigt sich bei den vielen verschiedenen Lösungen, die sich die Betriebe einfallen haben lassen, um den Kunden und Kundinnen weiterhin den regionalen Einkauf zu ermöglichen. Das gemeinsame Anpacken und Zusammenhalten wird großgeschrieben“, erklärt Harald Kothbauer vom Verein der Eferdinger Kaufleute. In Grieskirchen unterstützt das Stadtmarketing die Angebote der regionalen Wirtschaftstreibenden. „Jeder ist aufgerufen, uns Informationen und Ideen zu senden“, setzt Geschäftsführerin Lilli Brauneis auf bestehende Strukturen.

„Der Hausruck ruckt zam“

Nach Gesprächen mit der Familie, aber auch Mitarbeitern und Gastwirten entwickelte die Brauerei Grieskirchen eine Plattform, auf der Gutscheine für Gastronomiebetriebe gekauft werden können. Eine Non-Profit-Initiative, um die Wirte der Region zu unterstützen:

„Die Resonanz ist unglaublich positiv. Natürlich ist uns klar, dass diese Aktion bestenfalls ein Tropfen auf dem heißen Stein ist. Aber das Gefühl, dass die Gäste zu ihren Wirtsleuten halten und gerade in schlechten Zeiten an sie denken tut deren Seele wirklich gut“, so Marcus Mautner Markhof.

Er betont weiters: „Das Einzige, was wir bekommen, ist das gute Gefühl, eine tolle Aktion ins Leben gerufen zu haben, die ins Schwarze trifft.“ 

Regionalität in aller Munde

„Ins Gai foan“ ist eine alte Bezeichnung für die Hauszustellung bis in die entlegensten Gebiete. Auf dem Land beliefern Bäckereien, Obst- und Gemüsebauern aber auch Metzger und andere die Haushalte der näheren Umgebung. So wie etwa die Bäckerei Pflügl in Taufkirchen und die Bäckerei Rathmayr, wo die Geschäfte in St. Agatha und Waizenkirchen derzeit geschlossen sind. Völliges Neuland dagegen ist der Lieferdienst in Alkoven und Wilhering für Gernot Sames. Der „Lehnerwirt“ setzt seit Jahren auf Regionalität und versucht, das seinen Gästen schmackhaft zu machen. 

„Wir beziehen alles, was möglich ist, seit 15 Jahren direkt von den Bauern in der Umgebung. Die Menschen müssen lernen, dass es wichtig ist, dass das Geld im Land bleibt“, so Gernot Sames.

Lokales Angebot von A bis Z

Zu Zeiten von Corona werden nicht nur Lebensmitteln zugestellt. Rainer Ertl aus Peuerbach liefert etwa alles rund um Malerei, Raumausstattung, Vorhänge, Böden oder Fassaden kontaktlos ins Haus. Gerhard Ecker vom gleichnamigen Eferdinger Sportgeschäft hat für seine Kunden eine Abholzone vor dem geschlossenen Geschäftslokal eingerichtet. Mit Richter Bürosysteme gibt eine Bezugsadresse für Büromaterial, Notebooks oder Drucker in unmittelbarer Nähe. Allen, die jetzt Haus und Garten auf Vordermann bringen, bietet unter anderen der Storke Baupartner in Hartkirchen eine kontaktlose Zustellung an. Wer auf der Suche nach Direktvermarktern und regionalen Betrieben ist wird bestimmt auf einer der mittlerweile zahlreichen Plattformen fündig.

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