Klinikum Wels-Grieskirchen
Krankenhaus für Frauenförderung ausgezeichnet
Unter etwa 60 Einreichungen konnte das Klinikum Wels-Grieskirchen kürzlich den ersten oberösterreichischen Frauenförderpreis in der Kategorie "Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern" für sich entscheiden. Ausschlaggebend für die Juryentscheidung waren etwa die breit gefächerten Qualifizierungsmaßnahmen für bestehende Mitarbeiterinnen.
GRIESKIRCHEN/WELS. Dazu kamen die Unterstützungsangebote für Frauen im Ausbildungsbereich. "Bei einem Anteil weiblicher Mitarbeiter von mehr als 80 Prozent ist Frauenförderung für uns eine Selbstverständlichkeit", erklärt Julia Stierberger, Leiterin des Personalmanagements am Klinikum Wels-Grieskirchen. Zudem ist in ihren Augen das Etablieren "attraktiver und wertschätzender Rahmenbedingungen" für die Mitarbeiterinnen wichtig. Dadurch kann einem Fachkräftemangel rechtzeitig und erfolgreich begegnen werden.
"Wir begleiten die Karrieren unserer weiblichen Arbeitskräfte mit einer Bandbreite an Unterstützungsmöglichkeiten. Dadurch stärken auch die Bindung an unser Haus", sagt die Personalchefin. So betreibt das Klinikum etwa aktives Karenzmanagement und bietet flexible Arbeitszeitmodelle sowie betriebliche Kinderbetreuung an.
Betreuungshilfen und finanzielle Unterstützung
Zu den Qualifizierungsmaßnahmen für Frauen am Klinikum zählen unter anderem wichtige Hilfen in den Bereichen Finanzierung und Kinderbetreuung – und das bereits während der Ausbildungsphase. "Ein aktuelles Beispiel dafür ist das Teilzeitmodell im Lehrgang zur Pflegefachassistenz. Dieses bieten wir seit dem heurigen Frühjahr in unserem Ausbildungszentrum an. Das ist eine perfekte Variante für Mütter oder Berufsumsteigerinnen“, erklärt Stierberger.
Dazu kommt die Vergabe von Stiftungsplätzen und Stipendien, Höherqualifizierungsmöglichkeiten und das bewusste Einsetzen von weiblichen Lehrlingen in handwerksbetonten Berufen. "So sind beinahe 60 Prozent der Führungspositionen in unserem Unternehmen weiblich besetzt. Das gelingt, weil wir lebensphasenorientierte Führung, Führen in Teilzeit und Topsharing ermöglichen", sagt die Personalchefin.
Gesundheitsförderung bei Mehrfachbelastung
"Mama, Erzieherin, Spielkameradin, Taxiunternehmen, Köchin, Seelentrösterin, Ehefrau, Kollegin oder sogar Vorgesetzte. Die Liste der Rollen, die Frauen heutzutage füllen, ist lang", weiß Stierberger. Sie ist selbst Mutter von zwei Kindern. "Wichtig ist, vorbeugende Maßnahmen zu setzen, damit jahrelange Mehrfachbelastung nicht zum Raubbau am Körper führt. Deshalb liegt uns die Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen besonders am Herzen. In unserer betrieblichen Gesundheitsförderung gibt es daher Angebote zur Stressreduktion", sagt sie. Darunter sind zum Beispiel Qi Gong, Yoga, eine Gesundheitsvorsorge, Fitnessstudio, sportliche Aktivitäten. "Hervorzuheben ist auch die Möglichkeit der Beratung durch unsere Arbeitspsychologinnen, etwa bei Belastungen, die sich durch die nebenberufliche Betreuung von pflegebedürftigen Angehörigen ergeben", erklärt Stierberger
Zum Frauenförderpreis 2021
Während der Frauenstrategie des Landes Oberösterreich wurde heuer erstmals der Frauenförderpreis verliehen. Dieser zeichnet Unternehmen, Vereine, Institutionen und Einzelpersonen aus, die sich durch ihre Aktivitäten besonders für die Gleichstellung der Frauen in Oberösterreich engagieren. Unternehmen, Vereine und Institutionen waren aufgerufen, Projekte zur Frauenförderung einzureichen, die überwiegend am Standort Oberösterreich entwickelt und umgesetzt worden waren. Die Projekte sollten sich zudem auf de Handlungsfelder der oberösterreichischen Frauenstrategie – darunter "Beruf und finanzielle Absicherung", "Familie, Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen" und „Frauen und Gesundheit" – beziehen.
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