Caritas Oberösterreich
Mehr als 1.780 Oberösterreicher suchten Rat

Martin Eilmannsberger von der Caritas-Servicestelle für pflegende Angehörige in Grieskirchen. | Foto: Caritas
  • Martin Eilmannsberger von der Caritas-Servicestelle für pflegende Angehörige in Grieskirchen.
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Seit einem Jahr steht Mitarbeiter der Caritas im Auftrag des oberösterreichischen Sozialressorts mit der Pflege-Hotline unter 051/775 775 für alle Fragen zum Thema Pflege und Betreuung im Alter zur Verfügung. Besonders während des Corona-Lockdowns hat sich die Hotline bewährt.

BEZIRK GRIESKIRCHEN. An Spitzentagen gab es bis zu 52 Anrufe.

„Oft tritt eine Pflegesituation überraschend schnell ein, da ist es gut, wenn man die Telefonnummer schon im Handy abgespeichert hat“, sagt Martin Eilmannsberger von der Caritas-Servicestelle für pflegende Angehörige in Grieskirchen.

"Es gibt zahlreiche Angebote in der Pflege- und Betreuung von älteren Menschen in Oberösterreich. Mit der online Pflegeplattform gibt es auch eine gute Informationsquelle im Internet. Doch für viele Menschen ist eine unkomplizierte telefonische Informationsmöglichkeit von großer Bedeutung. Deshalb habe ich 2019 die Verantwortlichen der Caritas beauftragt, die trägerunabhängige Pflege-Hotline 051/775 775 zu betreiben. Geschulte Mitarbeiter geben Auskünfte, verweisen an zuständige Stellen und Ansprechpersonen und leisten Unterstützungshilfe für jegliche Problemlagen“, sagt Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer (SP).

Die häufigsten Anliegen der Anrufer betreffen Betreuungsmöglichkeiten von mobilen Diensten über Kurzzeitpflege bis hin zur 24-Stunden-Betreuung und Pflegeheimen. Ebenso wichtig sind finanzielle Belange inklusiver diverser Förderungen. Vor allem während der Corona-Pandemie hat sich die Pflege-Hotline bewährt – hier waren vor allem viele Fragen von verunsicherten Angehörigen eingegangen, die nicht wussten, wie es bei der 24-Stunden-Betreuung weitergeht. Landet eine Person beim Anruf in der Mailbox, weil gerade ein Beratungsgespräch geführt wird, wird sie verlässlich zurückgerufen.

Die Hotline-Mitarbeiter unterstützen die Anrufer, sich in der breiten Angebotspalette von Betreuungs- und Pflegemöglichkeiten zurecht zu finden. Außerdem werden sie beraten, welche Schritte zuerst gesetzt werden sollten, wenn die Pflege und Betreuung neu organisiert werden muss.

„Es ist gut, wenn es eine zentrale Anlaufstelle gibt. Manchmal tritt ein Pflegefall plötzlich ein. Ich empfehle deshalb, sich zeitgerecht zu erkundigen. Es ist gut, wenn Familienangehörige oder Freunde sich schon im Vorfeld Gedanken darüber machen, wer zum Beispiel die Pflege übernehmen könnte, wenn die derzeitige Pflegeperson einmal ausfällt, oder diese auch an ihre Grenzen stößt“, sagt Martin Eilmannsberger, Ansprechperson der Caritas für pflegende Angehörige in den Bezirken Grieskirchen, Wels und Eferding.

Ein Beispiel

So wie Ferdinand K.*, der wegen seiner Eltern anrief. Seine Mutter (80) hatte sich bisher um seinen dementen Vater (91) gekümmert. Weil sie in der Wohnung stürzte und sich an Schulter und Knie verletzte, braucht sie nun – zumindest vorübergehend – selbst Unterstützung. Wenn sie aus dem Krankenhaus entlassen wird, kümmern sich seine Geschwister zwei Wochen lang um die Betreuung. Ferdinand K. ist nun aber ratlos, wie es langfristig weiter gehen kann, da er berufstätig ist und auch seine Geschwister die Pflege nicht dauerhaft übernehmen können. Die Eltern benötigen beinahe überall Hilfe.

„Dank der Beratung von der Pflegehotline habe ich eine auf unsere Situation individuell angepasste Lösung gefunden. Es gibt ja eine Fülle an Angeboten, das ist zuerst schon überfordernd“, sagt K.

Pflege ist weiblich
Die meisten Ratsuchenden bei der Pflegehotline sind weiblich (72 Prozent). Die meisten Anrufer kommen aus Linz (rund 21 Prozent) gefolgt von Linz-Land (10 Prozent) und Urfahr-Umgebung (rund 7 Prozent). Knapp die Hälfte der Anrufe erfolgt durch Kinder und Schwiegerkinder, dahinter liegen Ehegatten und Lebensgefährten, sowie direkt Betroffene.

Die Pflege-Hotline ist von Montag bis Donnerstag von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 17 Uhr sowie am Freitag von 9 bis 12 Uhr erreichbar. Die restlichen Zeiten und Feiertage werden mit Anrufbeantworter und verlässlichem Rückruf abgedeckt.

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