Mit dem Moped nach Paris

GRIESKIRCHEN. „Robert hatte den Traum, einmal mit der Maurersachs auf dem achtspurigen Kreisverkehr beim Triumphbogen in Paris zu fahren“, berichtet der 23-jährige Grieskirchner Friedrich Schmidbauer. Irgendwann wurde aus einer Schnapsidee Ernst, die Reisepläne immer konkreter und dann kam den drei Mopedfahrern der Gedanke, diese Fahrt mit etwas Sinnvollem zu verbinden. „Wir haben mit der Selbsthilfegruppe ‚Sorgenkind‘ für Angehörige von Kindern mit Beeinträchtigung in Grieskirchen Kontakt aufgenommen. Die Obfrau Maria Strasser hat uns eine Familie genannt, die für die Tochter ein teures Trainingsgerät benötigt“, erzählt Schmidbauer weiter.
Diese Familie, die namentlich nicht genannt werden will, sollte unterstützt werden. Nach dem Motto „Grieskirchner Betriebe helfen einem Kind aus Grieskirchen“ klapperten Schmidbauer, Steiner und Kirchberger daraufhin die Kaufleute der Bezirkshauptstadt ab und sammelten 1120 Euro für den guten Zweck. Am 20. April um vier Uhr Früh traten die drei die Reise in die französische Hauptstadt an. Etwa 1083 Kilometer galt es mit den nur 1,7-PS-starken Puch-Mopeds zu bewältigen. „Kalt war's, geregnet hat's und wir hatten oft mit Gegenwind zu kämpfen“, erinnern sich die Abenteurer. Den Begleitbus lenkten Herbert und Erich Kirchberger. Dort konnten sich die Jungs zwischendurch bei einem Heißgetränk aufwärmen.

Reise dauerte dreieinhalb Tage
Im Bus mitgeführt wurden auch reichlich Werkzeug und Ersatzteile. Auf diese Ausrüs-tung musste die Gruppe jedoch nicht zurückgreifen. „Es ist erstaunlich, dass keine technischen Gebrechen aufgetreten sind. Die Mopeds sind immerhin rund 40 Jahre alt“, wundert sich Schmidbauer fast. Nach dreieinhalb Tagen erreichte das Maurersachs-Trio ihr Ziel. Auf die Frage, ob das Hinterteil nach so einer langen Fahrt geschmerzt hat, antwortet Schmidbauer überraschenderweise mit: „Nein. Aufgrund der Kälte waren wir dick angezogen. Da waren wir gut gepolstert.“
Der Aufenthalt in Paris dauerte nicht sehr lange. Acht Stunden nahm sich die fünfköpfige Truppe aus Grieskirchen für etwas Sightseeing Zeit. Dabei konnten die Grieskirchner dem schlechten Wetter doch noch etwas Positives abgewinnen. „Es waren nicht viele Touristen unterwegs, deshalb mussten wir uns beim Eiffelturm nicht stundenlang anstellen“, so Schmidbauer. Wesentlich bequemer war die Rückfahrt im Bus. Ob sie so ein Projekt noch einmal angehen würden? „Ja, sicher. Auf jeden Fall.“ Der nächste Ausflug führt die Maurersachs-Fahrer zu Pfingsten zum Moldau-Stausee.