100 Tage Rauchverbot
Nicht jeder Wirt im Hausruck kann sich freuen

"Ausgetschickt": In Sachen Gästerückgang zeigen sich doch deutliche Unterschiede zwischen Wirtshaus und Bar. | Foto: Hannes Gsellmann
  • "Ausgetschickt": In Sachen Gästerückgang zeigen sich doch deutliche Unterschiede zwischen Wirtshaus und Bar.
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Bilanz nach hundert Tagen Rauchverbot. Die BezirksRundschau hat bei den Wirten in den Bezirken Grieskirchen und Eferding nachgefragt.

BEZIRKE GRIESKIRCHEN, EFERDING (jmi). Spätestens seit 1. November ist der blaue Dunst beim Stammtisch endgültig verraucht. In Schranks Wirtshaus in Eschenau kein Problem: "Für unseren Betrieb hat sich nichts geändert: keinen Gast verloren. Die Gäste begrüßen eher das Rauchverbot. Selbst findet man es auch angenehmer – das ist erst seit dem Verbot bewusst geworden", erklärt Geschäftsführer und Bezirkswirtesprecher Fritz Schrank. Ein Schirm fürs „Bofeln“ hat bei ihm geholfen: "Da haben wir gar nicht viel gemacht. Vorteil war hier sicher das Wetter mit dem milden Winter. Aber ich habe schon Kollegen, die jammern. Manche von ihnen haben durchaus Einbußen gehabt", weist Schrank hin.

Kaffee ohne Zigarette

Einer dieser Kollegen ist Mustafa Yüksek, Betreiber des Wirtshauses Stritzing an der B137 in St. Georgen. Laut ihm kommen seit dem Rauchverbot täglich um die 20 Gäste weniger. "Das sind vor allem jene, die zwischen 6 und 8 Uhr früh zu uns frühstücken kamen, zum Kaffee eine geraucht haben und danach in die Arbeit weitergefahren sind. Mit dem Rauchverbot haben einige auch klipp und klar gesagt: Wenn ich drin nicht mehr rauchen darf, kann ich auch daheim frühstücken." Yüksek, selbst Raucher, kann den Unmut nachvollziehen: "Einen Kaffee ohne Zigarette kann ich mir nicht vorstellen. Ein Nichtraucher wiederum wird das nicht verstehen." Das Rauchverbot zeige seine Wirkung im Wirtshaus Stritzing aber nicht nur in den Morgenstunden: "Abends ist es ja genauso. Die Unterhaltungen sind nicht mehr da, wenn von einem Fünfertisch dann zwei, drei von ihnen draußenstehen, um zu rauchen. Die Wirtshauskultur ist einfach gebrochen", meint Yüksek.

Unterschiede bei Wirt & Bar

Im Prince in Peuerbach sieht dessen Geschäftsführer Hannes Glas ebenfalls einen Rückgang an rauchenden Gästen. "Für uns als Nachtlokal war das Rauchverbot wirtschaftlich gesehen kein Vorteil. Einen geringen Teil an Rauchern haben wir doch bis jetzt verloren. Jene Nichtraucher, die wiederum ausgeblieben sind, weil geraucht wurde, kommen trotz Rauchverbot nicht", so Glas.

Von Unterschieden bei den Kollegen spricht auch Eferdings Wirtesprecherin Paula Langmayr: „Ich denke, für alle Einrichtungen, die speisenbetont sind, ist das Rauchverbot einfach normal. Für jemanden, der getränkelastig ist – Kaffehäuser und Pubs –, ist es schon ein großes Thema. Die müssen derzeit schon noch schnaufen", so Langmayr. Ihr Betrieb, der Landgasthof Dieplinger in Pupping, ist bereits seit zwei Jahren rauchfrei. Die Gästestöre das Verbot nicht.

Kein Problem bei Stammtischen

Ähnliches Bild im Gasthaus Baumgartner in St. Marienkirchen an der Polsenz: Einen Rückgang bei den Gästezahlen kenne Wirt Markus Baumgartner nicht: "Ein paar jammern zwar schon, aber die Leute sind vernünftig und gehen zum Rauchen raus.“ Und die Stammtische? „Auch bei denen ist es kein Problem. Die rauchen jetzt ein bisschen weniger – das sagen sie auch selbst. Aber sonst läuft alles so weiter wie bisher“, meint der Wirt.

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