Pöttinger: "Wollen im Trattnachtal bleiben"
An einem Wildtierkorridor spießt sich noch, ob Pöttinger in St. Georgen expandieren kann.
GRIESKIRCHEN/ST. GEORGEN (mak). Keine Freude haben Bewohner der Ortschaft Niederweng/Maximilian nahe dem Gewerbepark Stritzing mit den Bauplänen des Landtechnikunternehmens Pöttinger. So formierte sich Die Unabhängige Bürgerliste. "Auch wir sehen es positiv, wenn sich die Firma Pöttinger erweitern will. Jedoch kann die Standortwahl nicht zu Lasten von Anrainern gehen, wenn auch von Seiten der zuständigen Landesorgane der Standort Niederweng/Maximilian schon in der Vorprüfung als äußerst problematisch dargestellt und dem Unternehmen die Suche nach Alternativstandorten empfohlen wurde“, sagt Listenführer Rene Humel.
"Wir versuchen, mit allen Nachbarn zu sprechen und auf deren Bedenken zu reagieren", so Geschäftsführer Klaus Pöttinger. Man sei zuversichtlich, dass der Plan aufgehen wird.
600 weitere Arbeitsplätze
Eine Evaluierung habe ergeben, dass das Unternehmen mit neuen Produkten um 50 Prozent wachsen könne. Dazu benötigt Pöttinger jedoch eine zusätzliche Fläche von etwa 17 Hektar und rund 600 weitere Mitarbeiter. Vertreter der Wirtschaftspark-Gemeinden Grieskirchen, St. Georgen und Tollet haben dem Unternehmer den potenziellen Standort vorgeschlagen. „Wir müssen froh und dankbar sein, wenn ein familiengeführter und weltweit erfolgreich agierender Leitbetrieb in der Region expandieren will. Die Fläche zwischen Eisenbahn und B137 muss bei Durchführung aller Verfahren machbar sein. Gleichzeitig gilt es, die Anrainer umfassend zu schützen“, meint Grieskirchens Bürgermeisterin Maria Pachner. Den Grundsatzbeschluss für eine Umwidmung hat der St. Georgener Gemeinderat bereits gefasst, und das Raumordnungsgutachten sei positiv ausgefallen.
Einen Knackpunkt gibt es in der Sache allerdings noch, verläuft doch durch das betreffende Gebiet ein Wildtierkorridor. Dieser verbindet Böhmerwald und Alpenraum und soll den genetischen Austausch für Wolf, Luchs und Bär sichern. Die oö. Umweltanwaltschaft hat Pöttinger deshalb zwei alternative Standorte – ebenfalls in der Nähe des Gewerbeparks Stritzing – vorgeschlagen, die aus Sicht der Naturschützer besser geeignet wären. "Wir sind keineswegs nur Verhinderer, sondern haben uns von Anfang an bemüht, konstruktive Vorschläge und Alternativen aufzuzeigen", so Umweltanwalt Martin Donat. Diese seien aber nie geprüft worden. Pachner bezweifelt jedoch, dass es Aufgabe des Umweltanwaltes sei, Betriebsansiedelungspolitik zu betreiben, und "er sollte bei Bedarf beratend zur Seite stehen". Und Klaus Pöttinger ist sich nicht sicher, "ob die Leute begeistert sind, wenn der erste Wolf durch die Tolleterau zieht".
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