Spendenaufruf
Schwestern wurden Vollwaisen und stehen vor dem Nichts
„Angelina (15) und Helene (13) wurden am 31. Juli 2021 mit dem plötzlichen Tod ihrer Mutter zu Vollwaisen. Der Vater verstarb bereits im Jahr 2008 bei einem Arbeitsunfall – da war Helene noch nicht einmal ein Jahr alt.
GRIESKIRCHEN. Man kann sich nicht vorstellen, was in Angelina vorgegangen ist, als sie an diesem Samstagmorgen in das Zimmer ihrer Mutter geht und sie auf dem Boden liegend vorfindet.
„Ich habe ihren Puls gefühlt und wollte das Bett wegschieben, damit ich mit der Reanimation beginnen kann“, erzählt die 15-Jährige.
Sie hat einen Erste-Hilfe-Schein gemacht und wusste, was zu tun ist. Doch die Kraft reichte nicht aus, sie setzte die Rettungskette in Gang. „Es war mir klar, dass es zu spät ist, sie war schon kalt und hat mich mit offenen Augen angesehen“, sagt Angelina. Der gerufene Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen.
Starthilfe für Erwachsenenleben
Die beiden Schwestern wurden von einer Tante aufgenommen, derzeit verbringen sie ein paar Tage in der Familie ihrer Halbschwester. Nach Durchsicht der Dokumente und Unterlagen war klar: Die Kinder stehen vor dem Nichts. Deshalb haben beide Familien gemeinsam entschieden, einen Spendenaufruf für Angelina und Helene zu starten.
„Wenn das Schicksal den Kindern schon sämtliche Steine in den Weg legt, sollen sie zumindest einen finanziellen Polster haben, der ihnen einen geregelten Start ins Erwachsenenleben ermöglicht“, erklärt der Mann der Halbschwester.
Helene möchte Psychologin werden, Angelina „etwas mit Tieren machen“. Das kann sich natürlich alles noch ändern, doch jede Ausbildung kostet Geld.
"Das Spendenkonto wurde durch die Bestattung Aichinger eingerichtet. Wir haben darauf keinen Zugriff und wollen uns keinesfalls bereichern. Das Geld wird ausschließlich für meine Halbschwestern gesammelt“, wehrt sich die Halbschwester gegen entsprechende Anschuldigungen.
Es wird auch Geld für neue Kleidung, Schulsachen, einen Mopedführerschein oder ein Moped gebraucht. „Nach ihrem Schulabschluss hat Angelina die Zusage für einen Arbeitsplatz bekommen, durch den sie für eine Lehrstelle fit gemacht werden sollte. "Um allerdings leichter eine Lehrstelle zu finden, sollte sie mobil sein“, so der Mann der Halbschwester. Helene kommt nun in die dritte Klasse Mittelschule und wird weiterhin wochentags im Internat wohnen. Zumindest möchte man ihr das ermöglichen, um sie nicht aus dem vertrauten Umfeld zu reißen. Wo die Kinder zukünftig bleiben können, ist noch nicht entschieden.
Spendenkonto
Für Spenden wurde das Konto mit dem IBAN AT70 3418 0000 0172 5969, Kennwort: Angelina und Helene, eingerichtet.
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