"Unsere Arbeit erfährt keine Wertschätzung"

Foto: BRS

ALKOVEN (fui). Nach einer nächtlichen Krisensitzung der Fraktionsobmänner mit der Feuerwehr Alkoven am letzten Donnerstag, ist der langjährige Kommandant Markus Wieshofer überraschend zurückgetreten. Kern der Diskussion waren Meinungsverschiedenheiten zum Ankauf eines neuen Mannschaftsfahrzeugs.
Schon seit längerem rumort es in der Beziehung zwischen der Gemeinde und der Feuerwehr Alkoven. Grund für die letzte Auseinandersetzung zwischen den beiden war die Anschaffung eines neuen Mannschaftsfahrzeugs. Das bisherige Fahrzeug ist so alt, dass es trotz einiger Reparaturen in den letzten Jahren kein "Pickerl" mehr erhält. Aus diesem Grund hat das Feuerwehrkommando bereits im Herbst letzten Jahres einen Antrag um Unterstützung an die Gemeinde gestellt. Über dieses Ansuchen wurde aber erst in der aktuellen Sitzung am Donnerstag abgestimmt, in welcher der Kommandant der Feuerwehr Alkoven Wieshofer auch seinen Rücktritt bekannt gab.

Diskussion um neues Fahrzeug nur die Spitze des Eisbergs
Kurz nach seinem Rücktritt als Feuerwehrkommandant veröffentlichte Wieshofer eine Stellungnahme auf der Homepage der Feuerwehr Alkoven. Darin bezeichnete er die Diskussion über das neue Fahrzeug nur als "Tropfen, der das Fass zum überlaufen" brachte. Offenbar sind es vor allem die "Sonderdienste" der Feuerwehr, deren Kosten immer wieder in der Gemeinde diskutiert wurden. Diese Sonderdienste umfassen etwa den Betrieb von Einsatztauchern und die Installierung des Stützpunktes für Rettung aus höhen und Tiefen. In seiner Stellungnahme verweist Wieshofer aber darauf, dass die Sonderdienste der Feuerwehr Alkoven überwiegend aus alternativen Quellen finanziert wurden. Der Gemeinde Alkoven sind dadurch also keine oder nur geringe Kosten entstanden, so Wieshofer.

Auf Anfrage dementierte Bürgermeister Gabriel Schuhmann diese Einschätzung und zeigte sich betroffen über Wieshofers Rücktritt: "Ich war komplett überrascht und sehr betroffen über diesen Schritt. Das Rücktrittsgesuch hatte er bei der Sitzung bereits ausgedruckt mit." Schuhmann vermutet auf beiden Seiten "Verständnisschwierigkeiten", die zu Wieshofers Rücktritt führten. "Wir hatten über mittlerweile zwölf Jahre eine sehr gute Zusammenarbeit und ich habe das auch immer betont", so Schuhmann weiter. Für ihn gehe es jetzt darum, dass sich alle Beteiligten wieder beruhigen und eine vernünftige Gesprächsbasis entsteht.

Schwierige Zusammenarbeit
Bis ein neuer Kommandant gefunden ist, leitet der erste Stellvertretende Kommandant Markus Unter die Feuerwehr Alkoven. Auf Nachfrage der Bezirksrundschau beschreibt er die Zusammenarbeit mit der Gemeinde als schwierig -und das nicht erst seit dem Streit um das neue Transportfahrzeug. "Wir wurden vom Gemeindevorstand immer wieder schwer attackiert und die Anschaffung neuer Geräte in Frage gestellt. Dabei haben wir gesetzlich definierte Aufgaben zu erfüllen und uns oft um Finanzierung bemüht, wo der Gemeinde keine Kosten entstanden sind", so Unter. Die Aufgaben der Feuerwehr sind durch Gesetze und Verordnungen auf Landes- oder Bundesebene genau definiert. Obwohl die Arbeit der Feuerwehrkommandanten zu hundert Prozent freiwillig ist, haften sie mit ihrem Privatvermögen bei etwaigen Fehlentscheidungen oder Verstößen.
Unter sieht auch darin den eigentlichen Grund für den Rücktritt seines Kollegen: "Unter den momentanen Bedingungen ist es für uns unmöglich, die gesetzlichen Anforderungen an die Feuerwehr zu erfüllen. Dazu brauchen wir die Zusammenarbeit mit der Gemeinde. Erfüllen wir diese Anforderungen nicht, haften wir privat dafür. Da überlegt man sich sehr gut, ob man man wirklich Kommandant werden will."

Ein Angebot der Gemeinde zum Ankauf des neuen Mannschaftsfahrzeugs wurde von der Feuerwehr abgelehnt, da sich dieses Fahrzeug nicht eigne. Auch wann die unterbrochene Sitzung vom Donnerstag wieder aufgenommen wird, ist unklar. Der Feuerwehr gehe es vor allem um Wertschätzung ihrer Arbeit durch die Gemeinde. In jedem Fall muss sich die Zusammenarbeit aller beteiligten stark verbessern -das betonten beide Seiten im Gespräch mit der Bezirksrundschau.

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