Flurreinigungsaktionen
"Wir schmeißen die Zukunft weg"

Mitglieder des Samareiner Familienbunds beteiligten sich an der Flurreinigungsaktion 2019 und verschönerten den Ort.  | Foto: Gemeinde
  • Mitglieder des Samareiner Familienbunds beteiligten sich an der Flurreinigungsaktion 2019 und verschönerten den Ort.
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BEZIRKE (red/mef). „Wir rufen freiwillige Teilnehmer auch heuer wieder dazu auf, achtlos weggeworfenen Abfall entlang von Wegen und Straßen, Bächen und öffentlichen Grünflächen einzusammeln und fachgerecht über die Gemeinde entsorgen zu lassen. Dafür werden heuer rund 40.000 Abfallsäcke und 24.000 Handschuhe gratis zur Verfügung gestellt. Wir erwarten mehr als 60.000 helfende Hände“, sagt der Vorsitzende des Landesabfallverbands Roland Wohlmuth. Im Bezirk Grieskirchen sind es laut Rudolf Pichler, Verbandssekretär des Bezirksabfallverbands, "größtenteils Fastfood-Verpackungen, leere Zigarettenpackungen und PET-Flaschen, die aus fahrenden Autos durch das Fenster auf die Straße geworfen werden". Im vergangenen Jahr fanden deshalb etwa 35 Flurreinigungsaktionen im Bezirk statt. Daran beteiligten sich 1.100 Freiwillige aus 21 der 33 Gemeinden. Gemeinsam wurden ungefähr 750 Säcke gefüllt. Damit künftig weniger Müll auf den Straßen landet, spricht sich Pichler für ein Pfandsystem auf PET-Flaschen aus. "Wenn nichts drauf ist, schmeißt sich's leicht aus dem Fenster. Außerdem ist es wichtig, Schüler und Kindergartenkinder in die Flurreinigungsaktionen einzubinden. Wenn man früh beginnt, das Bewusstsein für Umweltschutz zu schärfen, wird sich die Menge an Müll ebenfalls reduzieren." Ähnlich sieht die Situation Michaela Huemer vom Bezirksabfallverband Eferding. Im Bezirk beteiligten sich im Vorjahr mehr als 1.000 Freiwillige aus acht der zwölf Gemeinden an zahlreichen Flurreinigungsaktionen. Gemeinsam sammelten sie etwa 1,3 Tonnen Abfall.


Stummel und Taschenbecher

Um die Menge an Müll zu reduzieren, muss Huemers Meinung nach Bewusstseinsarbeit betrieben werden. "Ich bin oft in Schulen, Kindergärten, Firmen und Wohnanlagen unterwegs, um aufzuklären. Mit jeder nicht wiederverwerteten Dose und Flasche schmeißen wir unsere Zukunft weg. Abfall ist nämlich ein Rohstoff." Einen Schritt in eine müllfreie Zukunft setzte die Gemeinde Aschach. "Hier wurden Schilder auf einigen öffentlichen Bänken montiert. Sie fordern auf, Müll nicht wahllos weg-, sondern in die Tonne zu werfen." Im Bezirk machen Zigarettenstummel übrigens 60 Prozent des Mülls in der Natur aus. "Daher haben wir die Aktion ‚Taschenbecher‘ ins Leben gerufen. Sobald jemand eine Packung Zigaretten in der Trafik kauft, bekommt er einen Aschenbecher für die Tasche dazu. Auch wird er darauf hingewiesen, diesen in einem Mülleimer zu entleeren." Bis heute wurden an die 1.000 Stück ausgegeben. Zu den Zigarettenstummeln gesellen sich laut Huemer oft Getränkedosen und Plastikflaschen. "Wahllos weggeschmissener Müll ist eine Gefahr für Tiere und Menschen. Kühe können daran verenden, Kinder können sich den Abfall am Spielplatz in den Mund stecken, und beim Barfußgehen kann man sich schnell etwas eintreten."

Zum Thema

Die Umwelt Profis (Bezirksabfallverbände Linz, Wels, Steyr, Landesabfallverband, Altstoffsammelzentren) und Umweltlandesrat Stefan Kaineder rufen alle Oberösterreicher auf, Flurreinigungsaktionen zu organisieren. Ob Vereine, Schulklassen, Freundesrunden: Melden Sie bis spätestens 16. Juli Ihre Aktion auf huistattpfui.at, bei Ihrer Gemeinde oder den Bezirksabfallverbänden an. Sie erhalten gratis für alle Teilnehmer Sammelsäcke, Handschuhe und Versicherung. Auf huistattpfui.at finden Sie Infos zu Flurreinigungsaktionen, denen Sie sich anschließen können. Den engagiertesten Teams in den Kategorien "Gemeinde", "Schule", "Kindergarten", "Verein" und "Unternehmen" winken Geldpreise in Höhe von gesamt 10.000 Euro.
Hier können Sie Bilder Ihres Teams hochladen und so am Fotowettbewerb teilnehmen.

Kommentar

Zigarettenstummel werden in die Wiese geschnippt, die leere Plastikflasche fliegt bedenkenlos aus dem Autofenster und landet im Straßengraben. Allein im Bezirk Eferding landeten 2019 etwa 1,3 Tonnen Abfall auf Straßen und Wiesen. Im Bezirk Grieskirchen wurden 750 Müllsäcke gefüllt. Das fehlende Umweltbewusstsein mancher hat Auswirkungen auf die Natur. So braucht Plastik bis zu 500 Jahre, um zu verrotten. Während dieser Zeit können sich etwa Nutztiere daran verschlucken und verenden. Auch gelangen oft Plastik oder Gifte wie Tabak ins Grundwasser. Das Umweltbewusstsein der Bürger muss daher geschärft werden. Einen wichtigen Schritt haben die Umwelt Profis gesetzt: Mit ihrer Aufklärungsarbeit in Schulen und Unternehmen gehen sie gegen die Umweltverschmutzung vor.

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