Zierstrauch-Kiffer in Todesgefahr

Dies blieb von einem Hortensien-Strauch in Waizenkirchen (Bezirk Grieskirchen) nach einem Angriff übrig. | Foto: Pointinger
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  • Dies blieb von einem Hortensien-Strauch in Waizenkirchen (Bezirk Grieskirchen) nach einem Angriff übrig.
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WAIZENKIRCHEN (bea). Unbekannte vergreifen sich seit vergangener Woche in den Gemeinden Waizenkirchen und Heiligenberg in fremden Gärten an Hortensien. Die Zweige der beliebten Ziersträucher werden systematisch abgeschnitten. Es wird geschätzt, dass etwa 30 Gärten betroffen sind. Die Polizeiinspektion Waizenkirchen wurde über die Angelegenheit bereits informiert.

Die meisten Gartenbesitzer können sich nicht erklären, warum es die Unbekannten auf ihre Hortensien abgesehen haben und sind verärgert: "Wir befürchten einerseits, dass die Sträucher den Angriff langfristig vielleicht gar nicht überleben werden. Andererseits ist es sehr beunruhigend zu wissen, dass sich Fremde auf unserem Grundstück herumgetrieben haben", sagt ein Betroffener.

Doch Hortensien-Diebstähle sind kein völlig neues Phänomen. Im heurigen April berichtete die Süddeutsche Zeitung über ähnliche Fälle in Bayern. In Oberösterreich stellten vor rund einem Jahr Hortensien-Diebstähle im Ortszentrum von Losenstein sowie in Reichraming die Polizei vor ein Rätsel.

Ersatz für Cannabis
Es gibt die Vermutung, dass die Pflanze als Ersatz für Cannabis verwendet wird. Christoph Langemann, dem Leiter des Instituts Suchtprävention von promente OÖ, kamen derartige Fälle bisher nicht unter: "Es würde mich wundern, dass Hortensien in Oberösterreich zum Drogenkonsum genutzt werden. Denn Marihuana-Konsumenten bauen zum Teil ohnehin illegal ihre eigenen Cannabispflanzen an."

Experimente von Jugendlichen
"Das Hortensien-Rauchen gibt es seit vielen, vielen Jahren. Es kommt immer wieder in Wellen", weiß Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der Apothekerkammer Oberösterreich. Sie warnt vor der Pflanze: "Die Gefahr liegt darin, dass beim Rauchen von Hortensien-Blättern Blausäure freigesetzt wird." Dieser sehr giftige Wirkstoff, greift das zentrale Nervensystem an. Dadurch wird die Atmungskette blockiert. Dies könne zum Kreislaufstillstand, Herzversagen und schlussendlich zum Tod führen. "Der Hortensien-Rauch wirkt euphorisierend, ist aber viel schwächer als Marihuana und wird deshalb in der Drogenszene nicht verwendet. Weil die Blätter aber billig sind und nicht dem Betäubungsmittelgesetz unterliegen, experimentieren oft Jugendliche damit – und sind sich der großen Gefahr gar nicht bewusst", erklärt Mursch-Edlmayr.

Auch auf Wikipedia gibt es einen Eintrag über die Verwendung von Hortensien als Droge. Dort wird angeführt, dass die cannabisartige Wirkung von Hortensien nicht wissenschaftlich belegt sei. Der von einigen Rauchern empfundene Rausch sei laut Wissenschaftern auf einen Placebo-Effekt oder eine Zellvergiftung zurückzuführen.

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