AK Grieskirchen zieht Bilanz: Mehr Beratungen trotz guter Konjunktur

Trotz guter Wirtschaftslage nehmen die Beratungen der Arbeiterkammer zu, stellen stellvertretender AK-Direktor Franz Molterer AK-Bezirkstellenleiterin Elisabeth Maschalek fest. | Foto: BRS/Uibner
  • Trotz guter Wirtschaftslage nehmen die Beratungen der Arbeiterkammer zu, stellen stellvertretender AK-Direktor Franz Molterer AK-Bezirkstellenleiterin Elisabeth Maschalek fest.
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GRIESKIRCHEN (fui). Trotz sinkender Arbeitslosigkeit und Optimismus in der Wirtschaft, steigt die Zahl der Beratungen und Vertretungen durch die Arbeiterkammer in Grieskirchen. Insgesamt 5.275 Menschen wandten sich in Sozial- oder Arbeitsrechtlichen Fragen an die AK Grieskirchen, die im Bezirk insgesamt 2,8 Millionen Euro für ihre Mitglieder erstritt.
Immer mehr Verstöße gegen das Arbeitsrecht werden außergerichtlich  beigelegt. "Seit dem Inkrafttreten des Lohn- und Sozialdumping-Bekämpfungsgesetzes drohen Betrieben weitaus höhere Strafen, darum sind diese bemüht, Vergehen außer Gericht zu bereinigen", erklärt Elisabeth Maschalek, Leiterin der AK-Grieskirchen. "Laut dem aktuellen Regierungsprogramm soll dieses Gesetz aber deutlich aufgeweicht werden, wodurch die abschreckende Wirkung verloren geht", so Maschalek weiter.

Auffällig: Paketzusteller und Dienstzeugnisse

2017 häuften sich die Beratungen von Paketzustellern. Unter anderem wurden Fahrtzeiten nicht bezahlt oder es gab grobe Verstöße im Hinblick auf die Arbeitszeitaufzeichnung. Gerade bei den Paketzustellern müssen offene Ansprüche schnell eingeholt werden, so Maschalek: "Paketzusteller müssen laut Kollektivvertrag offene Ansprüch innerhalb von drei Monaten beim Arbeitgeber geltend machen, sonst verfallen sie." Auffällig viele Beratungen verbuchte man auch beim Thema Dienstzeugnis. Einige Arbeitnehmer erhielten keines oder konnten es nicht verwenden.

Einige Personen wandten sich auch mit sozialrechtlichen Anliegen an die AK Grieskirchen. So vertrat die AK vor Gericht die Interessen einer krebskranken Frau gegenüber der Pensionsversicherungsanstalt (PVA). Trotz schwerer Krankheit gestand die PVA lediglich Pflegegeld der Stufe 4 zu (677,70 Euro monatlich). Im Zuge des gerichtlichen Gutachtens wurd festgestellt, dass der Frau Pflegegeld der Stufe 5 (920,30 Euro monatlich) und für einen bestimmten Zeitraum sogar Pflegestufe 6 (1285,20 Euro monatlich) zugestanden hätte.

Wirtschaft boomt, Beratungen nehmen zu

"Die Arbeitslosigkeit sinkt, die Stimmung in der Wirtschaft ist gut, Fachkräfte werden händeringend gesucht und trotzdem werden unsere Beratungen immer öfter in Anspruch genommen", erzählt Fritz Molterer, stellvertretender Direktor der AK-Oberösterreich. Im schnitt beriet die AK Oberösterreich täglich 1.000 Personen. "Das ist genau das Gegenteil von dem Trend, den wir angesichts der wirtschaftliche Lage erwarten würden", so Molterer weiter. Dennoch sei die hohe Zahl "nur die Spitze des Eisbergs", meint Molterer: "Aus Angst um den Arbeitsplatz lassen sich die Arbeitnehmer Rechtsverstöße eher gefallen." Auffällig ist dabei, dass 85 Prozent der behandelten Fälle Betriebe ohne Betriebsrat betreffen.

"Kammerumlage ist bei unseren Mitgliedern kein Thema"

Bis Mitte des Jahres wird im Parlament entschieden, wie es mit der Kammerumlage weitergehen soll. Im Schnitt zahlt jeder Arbeitnehmer 7 Euro pro Monat für die Pflichtmitgliedschaft. "Im Hinblick auf die Streitwerte und die Kosten eines möglichen Gerichtsverfahrens ist dieser Solidarbeitrag durchaus gering. Auch bei den Beratungen ist die Kammerumlage bei unseren Mitgliedern kein Thema.", meint Molterer. Außerdem werde die AK durch keine anderen Förderungen querfinanziert und will auch in Zukunft das Leistungsangebot in den Bezirken erhalten.  Viele Arbeitnehmer wüssten auch nicht, dass die Angebote der AK kostenlos sind oder kennen die Beratungsangebote nicht.

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