Generation 50plus ist wieder gefragt
Einmal arbeitslos geworden, sehen sich Ältere Problemen, aber auch Möglichkeiten gegenüber.
BEZIRKE. "Das war doch noch nicht alles", denkt sich manch einer, wenn es um die berufliche Zukunft geht. Die gute Nachricht zuerst: Ältere Arbeitnehmer haben heute deutlich bessere Chancen als noch vor zehn oder 20 Jahren. Im Bezirk Grieskirchen sind derzeit um die 330 Personen im Alter ab 50 Jahren arbeitslos. Im Bezirk Eferding sind es um die 130 Personen. Franz-Reinhold Forster, Leiter des AMS Grieskirchen, stellt fest: "Kurioserweise steigen Beschäftigung als auch Arbeitslosigkeit der älteren Generationen an. Die Menschen gehen seltener frühzeitig in Pension und verbleiben länger im Erwerbsleben. Dadurch sind immer mehr Ältere potenziell erwerbstätig, aber auch arbeitslos." Der längerfristige Trend geht zu einer Alterung der erwerbsfähigen Bevölkerung.
Mehr Erfahrung als Junge
Dass gerade ältere Teilnehmer Schwierigkeiten haben, auf dem Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen, weiß Forster. "Viele Unternehmen haben Vorbehalte gegen diese Personengruppe." Mit der Kampagne "Einstellungssache 50+" will das AMS dem entgegensteuern und gängige Vorurteile entkräften. Zudem soll die Aufmerksamkeit auf das Potenzial von älteren Arbeitskräften erhöht werden. Aber: Das Risiko, arbeitslos zu werden, ist für über 50-Jährige geringer als bei Jüngeren. Dass das Alter kein Knock-out-Kriterium ist, weiß Forster. "Ältere Personen verfügen über Know-how, langjährige Erfahrung, Firmen- und Branchenkenntnisse. Sie haben viele Netzwerkkontakte, können Probleme rasch einschätzen, eigenverantwortlich und selbstständig arbeiten und bewahren in heiklen Situationen Ruhe und Übersicht."
Eine Sache der Einstellung
"Nicht aufgeben, sondern dranbleiben", empfiehlt Forster jenen, die durch längere Arbeitslosigkeit betroffen sind. Das Zauberwort heißt oftmals: Selbstreflexion. "Arbeitslosigkeit muss genutzt werden, um sich nicht nur zu bewerben, sondern auch einen Überblick über den Arbeitsmarkt zu verschaffen. Zudem muss überlegt werden, welche Unternehmen und Tätigkeiten einen interessieren." Das AMS bietet auch Gespräche an und sieht die Bewerbungsunterlagen durch. Die Zeit zwischen Jobs kann auch bestens für Fortbildungen genutzt werden. Damit gerade Ältere schnell wieder in die Arbeitswelt gelangen können, gibt es spezielle Förderungen. Mit den Eingliederungsbeihilfen "50 plus" und "55 plus" werden ältere Arbeitnehmer durch Förderungen des AMS für Unternehmen sehr attraktiv. Beim Förderprogramm "A&B 50+" arbeitet das AMS mit verschiedenen Betrieben zusammen: Damit werden Fortbildungen für ältere Arbeitslose finanziert. Weitere Infos zum Thema gibt es unter www.einstellungssache50plus.at sowie bei den AMS-Stellen in Grieskirchen und Eferding.
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