Ja zum regionalen Bier
UPDATE: Brauerei Grieskirchen – Sanierungsplan angenommen

Bei dem Sanierungsverfahren gehe es um Umstrukturierungen.  | Foto: Brauerei Grieskirchen
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UPDATE, 16. Dezember 2020: Alles auf Schiene: Wie der KSV1870 meldet, wurde der Sanierungsplan der Brauerei Grieskirchen angenommen. "Es hat hier keine Gegenstimme gegeben, damit ist auch kein Rekurs mehr möglich. Das Verfahren ist defacto zu Ende und wir können wieder normal arbeiten", sagt Brauerei-Chef Marcus Mautner Markhof im Gespräch mit der BezirksRundschau. Insgesamt wurden 199 Gläubigerpositionen angemeldet, welche in einer Summe von rund 7,4 Millionen Euro auch anerkannt wurden, berichtet der KSV1870.

"Ich bin sehr froh und erleichtert, dass alles positiv zu Ende gebracht wurde. Es war doch ein sehr aufwändiges Verfahren für alle Beteiligten. Jetzt können wir uns wieder voll auf das Tagesgeschäft fokussieren. Wir müssen jetzt auch schauen, wie wir mit dem Lockdown in Corona zurechtkommen", so Mautner Markhof. Dabei hofft das Unternehmen, einen großen Umsatzteil, der durch die geschlossene Gastronomie fehlt, durch den Handel wettzumachen. "Wir werden mit einem verschlankten Geschäft an die Sache herangehen und uns auf die Zukunft ausrichten. Wir starten quasi fit ins neue Jahr."

Bericht vom 12. November 2020: Wie der KSV1870 berichtet, wird die Brauerei Grieskirchen fortgeführt. "Das Gericht bewilligte den Fortbetrieb des Grieskirchner Unternehmens, der aufgrund des konstruktiven Zusammenwirkens von Sanierungsverwalterin, Kunden, Lieferanten und Gläubigerschutz-verbänden möglich ist. Die Brauerei Grieskirchen GmbH ist auch weiterhin bemüht ihr Unternehmen zu restrukturieren und auch auf die derzeitigen COVID 19 Maßnahmen angepasst zu reagieren", heißt es vom KSV1870 (Kreditschutzverband von 1870). Im Rahmen der Berichts- und Prüfungstagsatzung haben 185 Gläubiger Forderungen in Höhe von 6,8 Millionen Euro angemeldet. 5,6 Millionen Euro sind davon von der Sanierungsverwalterin anerkannt worden. Über den Sanierungsplan soll am 16. Dezember abgestimmt werden.

Bericht vom 30. September 2020: Die Brauerei Grieskirchen GmbH  hat ihre Zahlungen eingestellt und beim Landesgericht Korneuburg den Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung gestellt. Das Verfahren wurde noch nicht eröffnet, der KSV1870 (Kreditschutzverband von 1870) rechnet jedoch mit einer kurzfristigen Entscheidung des Insolvenzgerichts.

Brauerei: Wie geht es weiter?

Der KSV1870 teilt nun mit, wie es mit der Brauerei weitergehen soll: Geplant ist nunmehr, das Unternehmen in reduziertem Umfang fortzuführen. Der Standort Tirol (Kufstein) soll als Erzeugungsstandort beibehalten werden, jedoch soll der Handel nicht mehr selbst ausgeübt, sondern über Dritte abgewickelt werden. Die Abfüllung soll komplett ausgelagert werden, da in diesem Bereich hohe Personalkosten bestehen und die vorhandenen Maschinen veraltet und daher wartungsintensiv sind. Im Bereich der Logistik ist eine Reduktion des eigenen Fuhrparks geplant, hier will man lediglich im regionalen Nahbereich mit eigenen Fahrzeugen tätig sein, Touren in größerer Entfernung sollen zu Getränke-Großhändlern ausgelagert werden. Beim Personal sollen Kosten durch erhöhte Flexibilität eingespart und auch Mitarbeiter in noch nicht definiertem Umfang abgebaut werden. Auch im Bereich der Verwaltung erwartet man sich durch die Konzentration auf einen profitablen Kernbetrieb eine Einsparung bei den Überstunden und eine deutliche Reduktion der Kosten.

Sanierungsplan: Den Gläubigern wird eine Sanierungsplanquote von 30 Prozent zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab Annahme angeboten. Der KSV1870 wird im Interesse der Gläubiger die Angemessenheit dieser Quote prüfen.

Bericht vom 17. September 2020: 
GRIESKIRCHEN (jmi). Die Brauerei Grieskirchen soll kurz vor der Insolvenz stehen, wird derzeit gemunkelt. Auf Nachfrage der BezirksRundschau erklärt Brauerei-Chef Marcus Mautner Markhof: "Nein, nein, wir reden über Sanierungsmaßnahmen. Wie das Wort schon sagt, geht es um ein 'Gesundmachen'. Wir müssen schauen, wie wir aus einer Krise, in der wir alle drin stecken – die gesamte Branche –, rauskommen." Bei diesem Sanierungsverfahren gehe es um Umstrukturierungen. "Wir sehen dabei gute Möglichkeiten, und ich bin zuversichtlich", so Mautner Markhof. 

Der Jahresanfang sei noch gut verlaufen. Aber die Corona-Krise hat auch vor der Brauerei nicht Halt gemacht: Mautner Markhof spricht von mehr als 70 Prozent Ausfall im April und 50 Prozent Ausfall im Mai. "Es geht den Wirten und den anderen Kollegen in der Branche ähnlich: Es ist nicht absehbar, wie sich die Zukunft weiterentwickeln wird. Aber wir müssen einen Weg hindurchfinden. Es ist eine Krise, von der man nicht sagen kann, man habe schlecht gewirtschaftet, sondern es ist höhere Gewalt", so Mautner Markhof.

Was das für die Mitarbeiter bedeutet? "Das werden wir sehen, je nach Maßnahmen gibt es mehrere Möglichkeiten. Was dies dann tatsächlich für Maßnahmen sind und was das für die Mitarbeiter bedeutet, wird sich dann entscheiden, wenn wir eine Entscheidung gefällt haben." Eine Deadline gebe es auf Rückfrage der BezirksRundschau nicht, eine Entscheidung müsse aber in den nächsten Monaten erfolgen, denn "sonst rennt uns die Zeit davon", so der Brauerei-Chef. Er appelliert an die Region: "Ich wünsche mir, dass die Umgebung nicht nur von Regionalität redet, sondern sie auch lebt. Und auch die Biere einer örtlich ansässigen Brauerei trinkt. Das ist gelebte Regionalität, jemanden zu unterstützen, dem es nicht so gut geht."

Bei dem Sanierungsverfahren gehe es um Umstrukturierungen.  | Foto: Brauerei Grieskirchen
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