Wanderwege mit Dialekt
Mundart-Projekt in Weibern gestartet
WEIBERN (jmi). Die Innviertler schütteln gerne mal die Köpfe, wenn sie die Hausruckviertler in ihrem Dialekt reden hören. Jetzt gibt es noch eins drauf: Auf dem neuen Wanderwegenetz in Weibern dürfen Spaziergeher einer ordentlichen Portion an Mundart begegnen.
Das Leaderprojekt "Mundart" hält drei Routen in und um die Gemeinde Weibern bereit. Am Weg sind Informationstafeln aufgestellt, die über Erzählungen zu Ortschaften, Gedichten und anderen Mundart-Beiträgen informieren – Der Clou: An den gekennzeichneten Sprechblasen können die Tonbeispiele via QR-Code oder NFC-Chip abgerufen werden. Das Handy sollten Wanderer daher nicht vergessen. Ein lehrreicher Ausflug, nicht nur für Nicht-Hausruckviertler. "Die Überlegung war eine Wander- und Freizeitkarte anzulegen, das es bisher noch nicht gibt. So entstand die Idee in Zusamenhang mit der Verlassenschaft von Mundartforscher Franz Roitinger, Mundart und Wandern auf einen Nenner zu bringen", erklärt Bürgermeister Manfred Roitinger.
Bewusstsein wieder schaffen
Der Sinn dahinter ist, Bewusstsein zu Tradition und Sprache schaffen und gleichzeitig historische Informationen zu Ortschaften, Häusern und Menschen vermitteln. Was keiner weiß: Weibern ist eine der sprachlich am besten erforschten Gemeinden in Oberösterreich. "Wie alle Projekte zeigt es das Leben von Leader, ist ehrenamtlich und unbezahlbar. Daher gilt es, die Akteuer zu unterstützen, eben weil diese Projekte für die Allgemeinheit unschätzbaren Wert haben", zeigt sich Leader-Mostlandl Hausruck Obmann Martin Dammayr erfreut. Mostlandl-Geschäftsführerin Ursula Kühberger ergänzt: "Der Erfolg der Leader liegt darin, dass sich die Region mit sich selbst auseinandersetzen muss und so die für die eigene Umgebung besten Projekte auswählen kann."
Drei Strecken zur Auwahl
- Route Grün führt über acht Kilometer vom Dorfplatz über Niederndorf in Richtung Einberg. Dort lebte der Mundardichter Augustin Roitinger.
- Route Rot mit einer Länge von zehn Kilometern führt vom Dorfplatz über die Ortschaften Schwarzschachen und Untermeggenbach. Weiter auf den "Golingberg" kann man den Ausblick auf weibern genießen.
- Route Blau lockt Wanderer auf 14 Kiloemtern vom Dorfplatz führt zur ehemaligen Bahnstercke der "Haager Lies" nach Fuchshub zum Badesee.
Übrigens: Auch Radfahrer kommen hier auf ihre Kosten. Drei Radwege von 14,6 bis 69 Kilometern führen an und durch Weibern. Auf dem längsten von ihnen, dem Trattnachtal-Radweg, fahren Radler von Geboltskirchen über Weibern und Hofkirchen bis nach Eferding und weiter zum Donauradweg.
Aktuelle Projekte von Mostlandl Hausruck
Der Mundart-Wanderweg ist nur eines von vielen Projekten, die derzeit beim Leaderverband Mostlandl Hausruck im Fokus stehen. Damit die Menschen in der Region gut vernetzt sind, ist dem Verband die optimale Breitbandversorgung wichig. Koordinator Michael Fürthaller setzt sich hier ein, um die 32 Leader-Mitgliedsgemeinden bestens aufzurüsten – denn: Oftamls scheitert der Ausbau an der Gemeindegrenzen.
Der Nutzung des Obstes hat sich Franz Augustin bei seinem Streuobstwiesen-Projekt verschrieben. Aus gutem Grund: Da dieser sehr alte Bestand an Obstbäumen nicht geschätzt wird, muss hier neues Bewusstsein geschaffen werden – und zwar von Klein auf. Darum werden Kinder bei dem Projekt mit "Klaub- und Pressaktionen" gefordert. Sie sammlen das Obst, pressen Saft und dürfen ihn natürlich auch verkosten, um auf den "Geschmack der Heimat" Zu kommen und für die Pflege der alten Streuobstbäume sensibilisiert werden.
Mit Oktober 2018 läuft auch wieder die Montagsakademie. Im neuen Übertragungsort, die Bücherei Grieskirchen, werden die Vorträge live aus der Universität Graz übertragen. "Man hat in der Bücherei immer den Focus auf die Kinder gelegt, aber durch das Angebot der Montagsakademie kann man auch im Bereich der
ErwachsenenBildung „nachschärfen", erklärt Bücherei-Leiterin Christina Spiegelfeld. Schwerpunkt der Veranstaltungsreihe: "Schöne neue Welt!? Wie Wissenschaft und Technik unsere Zukunft sehen" – alle Termine finden Sie hier.
Das Projekt nostalgiebild.at begibt sich auf eine Zeitreise. Das Onlinebildarchiv hält eine Million Negative, die die Gesichter der Region in den vergangenen hundert Jahren zeigen. Einen ausführlichen Bericht finden Sie hier.
Fotos: Constance Haslberger/BRS
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