"Es geht um Werte, nicht um Kosten"
Die Gemeinden Pötting, Pollham, Michaelnbach und St. Thomas planen eine Verwaltungskooperation. Nun wurde das Konzept dazu präsentiert.
BEZIRK (fui). "Hui-um" ist umgangssprachlich und bedeutet soviel wie "ich geb dir, du gibst mir." Unter diesem Motto erarbeiteten die vier Bürgermeister Martin Dammayr, Peter Oberlehner, Ernst Mair und Josef Lehner ein Konzept für eine künftige Kooperation ihrer Gemeinden.
Peter Oberlehner, Bürgermeister von Pötting erklärt: "Das Ziel ist eine Zusammenarbeit, speziell in der Verwaltung. Diese Kooperation darf aber nicht mit einer Fusion verwechselt werden, denn die politischen Strukturen bewähren sich und müssen erhalten bleiben. Nur so können wir die Kraft des ländlichen Raums nutzen."
Konkret soll die Kooperation auf freiwilliger Basis erfolgen und vorrangig die Verwaltungsstrukturen betreffen. "Zur Orientierung dienen uns Beispiele aus der Wirtschaft, wie die gemeinsame Leitung verschiedener Standorte oder ein Netzwerk gleichberechtigter Partner. Die vier Gemeindeämter und das jeweilige Bürgerservice bleiben also erhalten. Aber wo es Sinn macht, werden Fachbereiche eingerichtet – wie zum Beispiel ein Standesamt für vier Gemeinden", so Oberlehner weiter. Den künftigen Vorgaben des Landes zu verpflichtenden Verwaltungsgemeinschaften wollen die vier Bürgermeister damit ein Stück weit zuvor kommen.
"Wollen wir als Gemeinde auch in zukünftigem Wandel bestehen, müssen wir unsere Verwaltungsstrukturen anpassen und verschlanken. Dabei geht es nicht zwangsläufig um Einsparungen und Kostensenkung, sondern, dass wir unsere Ressourcen effizienter nutzen. Ziel der Kooperation ist der Erhalt der Lebensqualität und der Attraktivität der Gemeinden. Durch Spezialisierung und Aufgabenverteilung werden Ressourcen frei, die wir in anderen Bereichen einsetzen können – etwa in der Kultur oder Bildung. Im Vordergrund stehen Werte, nicht Kosten", so Martin Dammayr, Bürgermeister von Michaelnbach.
Zur Zeit steckt das Kooperationsprojekt noch in den Kinderschuhen und die genauen Details werden erst in den nächsten Monaten geklärt. Doch auch die einzelnen Gemeinderäte sind der Kooperation gegenüber aufgeschlossen. Beobachtet wird das Projekt auch vom Land OÖ. Sollte die Kooperation der vier Gemeinden gut gelingen, wäre das Projekt Vorbild für andere Regionen.
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