Vorwurf der Geldwäsche
Bedingte Haft für Luisinger Geschäftsmann Mensdorff-Pouilly
Der Geschäftsmann und Lobbyist Alfons Mensdorff-Pouilly aus Luising ist gestern, Montag, am Wiener Landesgericht wegen des Vorwurfs der Geldwäsche zu sechs Monaten bedingt und einer Probezeit von drei Jahren verurteilt worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Außerdem muss er 50.000 Euro zahlen, die er für die inkriminierten Geldflüsse bekommen haben soll. Es war bereits das zweite gegen Mensdorff-Pouilly angestrengte Verfahren, in dem ihm Geldwäsche vorgeworfen wurde. 2013 setzte es jedoch einen Freispruch.
„Ich verstehe es nicht“
"Entscheidung ist Entscheidung“, so Mensdorff-Pouilly nach der Urteilsverkündung. „Ich verstehe es nicht, weil ich nichts angestellt habe.“ Er habe die Herkunft des Geldes nicht überprüft, so Mensdorff-Pouilly vor Journalisten: „Ich habe damals überhaupt nicht darüber nachgedacht“.
Laut Anklage soll Mensdorff-Pouilly das Vermögen eines früheren Bereichsleiters des Eurofighter-Herstellers EADS verschoben haben. Dieser soll ab März 2005 mittels Scheinverträgen rund 93 Millionen Euro von der EADS Deutschland an die Vector Aerospace LLP überwiesen haben. 84 Millionen Euro davon sollen als „schwarze Kasse zur Verfolgung von außerhalb der legitimen unternehmerischen Interessen der EADS-D stehenden Zwecken“ dotiert worden sein. Zwei Millionen Euro sollen unter dem Zahlungszweck „Vergütung“ auf dem Konto einer in Wien etablierten Gesellschaft, der Brodman SA, gelandet sein, die dem Einflussbereich Mensdorff-Pouillys zuzurechnen sei und die dieser dann weitergeleitet habe.
Weder die Staatsanwaltschaft noch der Angeklagte gaben eine Erklärung ab. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.