VCÖ-Erhebung
Bezirk Güssing Schlusslicht bei öffentlichen Verkehrsverbindungen
In keinem burgenländischen Bezirk ist die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln schlechter als im Bezirk Güssing. Darauf macht der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) anhand einer Studie der Österreichischen Raumordnungskonferenz aufmerksam.
Mattersburg Erster, Güssing Letzter
Demnach erreichten im Bezirk Güssing zum Erhebungszeitpunkt an Schultagen nur 49 Prozent das nächste regionale Zentrum mit öffentlichen Verkehrsmitteln in weniger als einer halben Stunde, im Bezirk Neusiedl waren es 53 Prozent. Etwas besser sieht es in den Bezirken Jennersdorf (67 Prozent), Eisenstadt-Umgebung (68 Prozent) und Oberwart (75 Prozent) aus. Am besten ausgebaut ist das Angebot im Bezirk Oberpullendorf (77 Prozent) sowie im Bezirk Mattersburg (90 Prozent).
An schulfreien Werktagen besonders krass
Die Studie verdeutlicht auch, dass das Öffi-Angebot an schulfreien Werktagen besonders gering ist. So erreichten im Bezirk Jennersdorf an schulfreien Werktagen nur elf Prozent der Bevölkerung das nächste regionale Zentrum in weniger als einer halben Stunde, im Bezirk Güssing waren es 36 Prozent. Etwas besser stellt sich die Situation in den Bezirken Neusiedl am See (54 Prozent), Oberwart (62 Prozent) und Eisenstadt-Umgebung (66 Prozent) dar. Die Bezirke Oberpullendorf (77 Prozent) und Mattersburg (88 Prozent) sind auch an schulfreien Werktagen Spitzenreiter.
Hoffen auf neue Bundesregierung
Der VCÖ begrüßt, dass die neue Bundesregierung einen Schwerpunkt auf die Verbesserung des öffentlichen Verkehrs in den Regionen legen will. Im Regierungsprogramm ist "die rasche Umsetzung eines stündlichen, ganztägigen öffentlichen Verkehrsangebots in den Regionen durch Bahn, Bus sowie nachfragebasierte Angebote, wie Sammeltaxis und Gemeindebusse" festgelegt. Mit einer "Öffi-Milliarde für den Regionalverkehr" soll das Angebot rasch verbessert und die langfristige Finanzierung gesichert sein. Es brauche auch tagsüber und am Abend ein gutes öffentliches Verkehrsangebot für die Pendler, meint der VCÖ.
An die Gemeinden richtet er die Forderung, die Zersiedelung zu stoppen und stattdessen die Ortskerne und die Nahversorgung zu stärken.
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