Südburgenländer hatte 1.300 Bilder
Standpauke, Geldbuße und bedingte Haft wegen Kinderporno
- Zum Kinderporno-Vorwurf bekannte sich der Angeklagte schuldig.
- Foto: Gernot Heigl
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„Ich habe Mist gebaut. Bin froh, dass es vorbei ist. Tut mir alles schrecklich leid!“, beteuerte ein Südburgenländer, der mehr als 1.300 Fotos und 8 Videos mit Kinderpornographie auf seinem Handy gespeichert hatte. Ein Prozess mit Standpauken und Geldbußen-Abschreckung.
BEZIRK GÜSSING. „Ja, schuldig. So ein Blödsinn, den ich da gemacht habe“, zeigte sich der Arbeiter aus dem Bezirk Güssing, Ende 30, geläutert. Schilderte Richterin Mag. Doris Halper-Praunias punkto seinem Privatleben, dass er ledig sei und keine Freundin hat, weil „die Logik über das Herz gesiegt hat“, so der Südburgenländer wörtlich.
WhatsApp-Gruppe für Erwachsene
Deshalb war und ist er auch viel im Internet unterwegs. Mit ein Grund, warum er mit „Erotik im Netz“ in Kontakt kam. Sich mit „Sex-Begriffen“ in Suchmaschinen diverse Verlinkungen zu Foren suchte. Um schließlich in einer „WhatsApp-Bildertauschgruppe für Erwachsene“ als Mitglied zu landen.
Über 4 Jahre lang
„Plötzlich ging es los. Pam. Pam. Pam. Es kamen so viele Bilder. Dann bin ich dort raus und in andere Gruppen eingestiegen!“ „Haben sie sich die Bilder angesehen?“ „Ja. Ich hatte eh ein schlechtes Gewissen, weil es lauter junge Leute waren!“ „Kinder!“, harschte die Richterin. „Teilweise unmündige Minderjährige! Das ganze ging über 4 Jahre. Mehr als 1.300 Fotos und 8 Videos!“ Verlegenes Schweigen des Beschuldigten.
- Nachdenklich wartete der Südburgenländer auf seinen Prozess.
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„Haben sie Interesse an Kindern?“, wollte die Vorsitzende wissen. „Nein. Diese Szenerien gab es für mich nur am Handy. Im realen Leben ist das nichts für mich!... Verdammt, leider habe ich da echt Scheiße gebaut!“ Um nach einer kurzen Pause hinzuzufügen: „Seit meiner Einvernahme bei der Polizei ist das aber endgültig vorbei. Das mache ich nie wieder!“
Kinder werden missbraucht
Da hakte die Vorsitzende mit erhobener Stimme ein: „Ihnen ist schon klar, dass wegen Konsumenten, wie sie einer sind, Kinder missbraucht werden. Schreckliches Erleben müssen. Genau für solche Aufnahmen!“ „Ja. So eine Blödheit von mir!“
Weitere 388 Verdächtige
Als Zeuge befragt, gab dann ein Gruppeninspektor zu Protokoll: „Auf den Beschuldigten sind wir über Informationen oberösterreichischer Kollegen gekommen. Die haben im Rahmen einer Amtshandlung bezüglich einer Internet-Kinderpornogruppe die Telefonnummer des Angeklagten gefunden. Wie noch weitere 388 Personen mit Vorwahlen aus Österreich!“ Die polizeilichen Erhebungen sind noch nicht abgeschlossen.
Geldbuße und bedingte Haft
Richterin Mag. Doris Halper-Praunias hatte genug gehört. Nach einer weiteren Standpauke in Richtung des Südburgenländers leitete die Vorsitzende die Urteilsverkündung ein: 4 Monate bedingte Haft, 150 Euro Pauschalkosten und eine Strafe von 2.400 Euro. „Die Geldbuße soll ihnen weh tun und sie abschrecken, so etwas je wieder zu machen. Ihr Handy wird eingezogen. Sollten sie neuerlich mit Kinderpornodateien in Berührung kommen, gibt es eine Gefängnisstrafe. Der Rahmen beträgt bis zu 3 Jahre. Haben sie das verstanden?“ „Ja. Ich mache das nie wieder!“
Beschämt akzeptierte der Südburgenländer den Spruch und verließ das Landesgericht Eisenstadt mit gesenktem Haupte. So, als würde er im Erdboden versinken wollen. Urteil nicht rechtskräftig, da die Staatsanwältin keine Erklärung abgab. Bereits am Freitag kommt es zum nächsten Kinderpornoprozess mit ähnlicher Faktenlage...
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