Schlepperei
Wieder mehr Illegalen-Aufgriffe im Bezirk Güssing

Reste eines Nachtlagers in einem Wald bei Ollersdorf: Die Zahl jener, die illegal über die Grenze kommen, hat heuer stark zugenommen. | Foto: Reinhard Peischl
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Die Corona-Einschränkungen haben das Schlepperunwesen im Vorjahr nur für eine Zeitlang eingebremst, nicht aber auf Dauer. Seit dem Jahresbeginn hat die Zahl der aufgegriffenen illegalen Einwanderer im Burgenland wieder deutlich zugenommen.

Bezirk Güssing bereits auf Platz 3

Die meisten Schlepper nutzen nach wie vor die Bezirke Neusiedl am See und Oberpullendorf, um Illegale über die Grenze nach Österreich zu bringen. Aber schon auf Platz 3 liegt mittlerweile der Bezirk Güssing.

Erste Quartalsbilanz

"In den Monaten Jänner, Feber und März 2021 haben wir 120 illegale Grenzgänger aufgegriffen. Im Vergleich dazu waren es im gesamten Jahr 2020 nur 70", so die Zwischenbilanz des Güssinger Bezirkspolizeikommandanten Ewald Dragosits. Im Vorjahr konnten sechs Schlepper festgenommen werden, heuer in den ersten drei Monaten schon vier.

"Wie Taxibeförderung"

Der Modus ist fast immer der gleiche. "Der Schlepper bringt die Illegalen mit einem Kleinbus aus Ungarn kommend bis knapp vor die Grenze. Dann lässt er sie aussteigen, damit sie alleine über die grüne Grenze kommen. In Österreich lässt er sie dann wieder an einem vereinbarten Treffpunkt einsteigen", beschreibt es Dragosits. Zusatz: "Das ist wie eine Taxibeförderung." Bei Schleppern beliebte Stellen sind beispielsweise außerhalb von Gaas oder Luising.

Polizei und Soldaten im Einsatz

Die meisten sehen Österreich nur als Transitland auf dem Weg nach Deutschland. Aber der Plan klappt nicht immer. "Werden die Geschleppten in Österreich von Polizei oder von Soldaten entdeckt, dann beantragen sie hier Asyl", berichtet Dragosits. Kommt hingegen der Schlepper nicht zum Treffpunkt, schlagen sich die Illegalen auf eigene Faust weiter durch. So kommt es, dass heuer auch schon Gruppen in Stegersbach, Ollersdorf oder Neustift aufgegriffen wurden.

Die meisten jener, die im Bezirk Güssing entdeckt werden, kommen aus Syrien und Afghanistan, einzelne auch aus Afrika oder dem Nahen Osten. "Die meisten sind junge Männer. Frauen mit Kindern sind kaum darunter", so Dragosits.

Weder kriminell noch bewaffnet

Sicherheitskritische Situationen gab es heuer noch nicht. Weder seien Aufgegriffene kriminell geworden noch bewaffnet gewesen. "Allerdings gab es einige, die posirtiv auf Corona getestet wurden", weiß Dragosits.

Schlepper arbeiten mit Drohnen

Die Schlepper arbeiten mit allen Mitteln. Seit kurzem registriert die Polizei an den burgenländischen Grenzen den vermehrten Einsatz von Drohnen. Aus der Luft soll so ausgespäht werden, wo sich die Streifen von Polizei oder Bundesheer gerade aufhalten. "Aber wir haben ebenfalls Drohnen, bald auch solche mit Wärmebildkamera", verspricht Dragosits. Seine Erfahrung: "Schlepperei ist ein lukratives Geschäft. Wir sind selber immer wieder überrascht, wieviel Geld da im Spiel ist."

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