FPÖ-Kundgebung
Kickl war in Güssing im Wahlkampf-Modus
Wären Nationalratswahlen aktuell nicht in weiter Ferne, hätte man den Auftritt von FPÖ-Bundesobmann Herbert Kickl auf dem Güssinger Hauptplatz ohne weiteres als Wahlkampfveranstaltung durchgehen lassen können. Von der Teuerungswelle über Corona und Asylpolitik bis zum Ukraine-Krieg stand alles, was Kickl sagte, im Zeichen von Kritik an der Bundesregierung.
Die Corona-Gegenmaßnahmen seien ein "Angriff auf Selbstbestimmung und auf die Wahrheit", die Teuerungswelle eine "Vernichtung von Wohlstand", der Grenzschutz ein "besseres Escortservice" für Asylwerber.
Gegen Russland-Sanktionen
Der Bundesregierung warf Kickl vor, Österreich täglich tiefer in den Ukraine-Krieg hineinzuziehen. "Ich bin kein Putin-Versteher, aber ich will auch nicht, dass Österreich nach der Pfeife der USA und der NATO tanzt", stellte der FPÖ-Chef klar. Dass Sanktionen gegen Russland den Geldhahn Putins zudrehen würden, sei eine Illusion. Stattdessen würden sie ein "riesiges Problem" für Österreich werden und die "größte Krise seit dem Zweiten Weltkrieg" auslösen.
Auffallend oft kokettierte Kickl mit der Rolle, die ihm Medien und andere Parteien zuteilen. Er bezeichnete sich als "Fremdkörper im politischen System" und attestierte dem zahlreich erschienenen Publikum Mut, da es gekommen sei, um dem "unbeliebtesten Politiker Österreichs" zuzuhören.
"Vergewaltiger breiten sich aus"
FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz rief zu Neuwahlen auf, um der "schwarz-grünen Bundesregierung den Stecker zu ziehen". Als Maßnahmen gegen die Teuerungswelle forderte er einen "Spritpreisdeckel", einen "Strompreisdeckel" und "leistbare Lebensmittel". Der Bundesregierung warf er vor, durch den mangelnden Grenzschutz Kriminalität zu importieren. "Die Vergewaltiger breiten sich in Österreich aus", formulierte Schnedlitz.
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