Neuer Pflegeplan
Land plant mehr Pflegeplätze für das Südburgenland
Der neue Pflegeplan der Landesregierung wird sich auch in der Versorgungsstruktur des Südburgenlandes niederschlagen. Bis zum Jahr 2021 sollen in den Bezirken Oberwart, Güssing und Jennersdorf insgesamt 136 neue Heimplätze in Angriff genommen werden.
Neue Heimplätze
"Das kann entweder durch den Bau neuer Heime oder den Ausbau bestehender Häuser geschehen", sagt Soziallandesrat Christian Illedits. Bis zum Jahr 2030 soll die Zahl der Heimbetten um 281 höher sein als heute. Auch teilstationäre Einrichtungen, mobile Dienste und Tagesbetreuung werden ausgebaut.
Grundsätzlich hat der Pflegeplan aber das Ziel, so lange wie möglich die Betreuung in den eigenen vier Wänden zu gewährleisten. Diesem Ziel dient die neue Möglichkeit, dass sich pflegende Angehörige bei einer neuen Landesgesellschaft anstellen lassen können und dafür ein Vollzeit-Monatsgehalt von 1.700 Euro netto bekommen.
Familienangehörige als Angestellte
"Anstellungen werden in der Regel in den Pflegestufen 3 bis 5 passieren und sind eine sozial- und pensionsrechtliche Absicherung", betont Illedits. "Und eine frauenpolitische Maßnahme, da die Pflege daheim meist von Frauen übernommen wird", erklärt Landtagspräsidentin Verena Dunst.
Für die ausländischen Betreuerinnen, die sich derzeit in burgenlandweit rund 5.000 Fällen um die 24-Stunden-Betreuung kümmern, solle sich nichts ändern, hält Illedits fest. "Wir werden sie weiter brauchen, aber wir wollen ihre Zahl reduzieren."
Nur noch Gemeinnützige
Ändern wird sich hingegen einiges für Heimbetreiber. Das Land will nur noch die finanzielle Unterstützung in der Form von Tagsätzen gewähren, wenn ein Heim als gemeinnützig eingestuft ist.
Nicht der Fall ist das derzeit unter anderem beim Pflegeheim Wagner in Rudersdorf (15 Plätze) und beim Heim der Firma Senecura in Stegersbach (36 Plätze). "Wir prüfen derzeit alle Implikationen und arbeiten an einem nachhaltigen Konzept, wie wir in den fünf Sozialzentren im Burgenland die gewohnte Betreuungsqualität langfristig sichern können“, teilt Senecura-Geschäftsführer Anton Kellner mit. Es sei davon auszugehen, dass die fünf Heime weiter bestehen können.
Erst rechtlich prüfen
Petra Wagner will die Konsequenzen für ihr privates Heim in Rudersdorf erst "rechtlich prüfen". Dafür gebe es eine Frist von vier Jahren. "Die rechtliche Konstruktion ist nicht so wichtig. Es ist die Qualität der Pflege, die passen muss", so Wagner.
Unumstritten ist der neue Pflegeplan freilich nicht. LAbg. Bernhard Hirczy (ÖVP) warnt vor einer "Verstaatlichung der Pflege", die viele Einrichtungen gefährde.
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