Nur noch Webshop
Stegersbacher Buchhandlung Wagner sperrt nach 95 Jahren zu

- Herbert und Nada Wagner haben ihre traditionsreiche Buch- und Papierhandlung geschlossen, ihre Webshops führen sie aber weiter.
- Foto: Martin Wurglits
- hochgeladen von Martin Wurglits
Die Buch- und Papierhandlung Wagner in Stegersbach hat nach 95 Jahren ihren Betrieb geschlossen. Damit gibt es in den Bezirken Güssing und Jennersdorf keine eigenständige Fachhandlung dieser Branche mehr.
"55 Jahre im Geschäft"
"Es waren keine wirtschaftlichen Gründe. Ich bin 55 Jahre im Geschäft gestanden, irgendwann ist es genug", erklärt Herbert Wagner, der den Betrieb 1966 von seinem Vater Hugo übernommen hat und 2011 an seine Frau Nada übergab.
Nur online geht es weiter
Was die beiden auch nach Ende des Ladengeschäfts fortführen, ist der gut frequentierte Webshop für Bücher und Büroartikel. "In den Corona-Zeiten ist der Online-Absatz gestiegen, der Umsatz im Geschäft zurückgegangen. Das ständige Auf- und Zumachen bietet für uns aber keine sichere Perspektive", sagt Herbert Wagner.
Traditionsbetrieb
Gegründet wurde das Geschäft 1926 von seinem Großvater Johann als Filiale der Grazer Buchhandlung Styria. Johanns Sohn Hugo, seines Zeichens gelernter Buchbinder, etablierte in der Zwischenkriegszeit in Stegersbach eine eigene Schulheftproduktion und einen Papiergroßhandel.
Buch, Papier, Büro
Sohn Herbert baute den Buchhandel aus und ging Franchise-Partnerschaften mit dem Büroartikel-Großhändler Skribo und den Spielzeug-Großhandel Vedes ein. Mit seinem Webshop für Büroartikel war er einer der ersten, der schon in den 1990er Jahren auf die Online-Vertriebsschiene setzte.
Webshops bleiben
Auch nach der Schließung des Ladengeschäfts können Gewerbekunden, Vereine oder Schulen ihre Büroartikel weiter bei Nada und Herbert Wagner bestellen. Aus dem Webshop bestellte Bücher können Lesefreunde entweder einer Abholbox entnehmen oder sich nach Hause liefern lassen.
Im Südburgenland gibt es nun nur noch zwei eigentümergeführte Fachhandelsbetriebe für Bücher und Büroartikel: Desch-Drexler in Pinkafeld und Pokorny in Oberwart.


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