Tuider und Pfeifer im Boot

OBERWART (ms). Während das Hickhack um die Motomotion weitergeht und sie vermutlich nun doch stattfinden wird, hat am Samstag, 5. Feber, der neue Messebetreiber in Oberwart, Christian Reiter, sein Gesamtkonzept vorgestellt und gleichzeitig seine Partner präsentiert.

Gebürtiger Oberwarter
Christian Reiter wurde Mitte Jänner zum neuen Messebetreiber bestellt, der die Gesamtverantwortung über die Veranstaltungen am Messegelände übernimmt und diese auch umsetzt. Christian Reiter ist gebürtiger Oberwarter, der allerdings in Sinnersdorf aufgewachsen ist und seit über 20 Jahren in Unterwart wohnt. Er ist Landesgeschäftsführer von Porsche Inter Auto in Bratislava und in der Porsche Holding in Salzburg für die Nachwuchsarbeit zuständig. "Als ich mit meiner Gattin die vorjährige inform besuchte, gab dies den Ausschlag mich hier zu engagieren. Ich war der Meinung, da kann man etwas bewegen. Da mein Sohn auch hier seinen Maturaball hatte, konnte ich auch einen Einblick ins Ballgeschehen abseits der Messen gewinnen. So kam ich zum Schluss, etwas in Oberwart verändern zu können", erklärt Reiter seine Beweggründe.

100 Veranstaltungen geplant
Das Messezentrum will Reiter auf vier Standbeine stellen, um sie besser zu nutzen. "Für heuer sind 100 Veranstaltungen geplant und bereits 60 davon gebucht. Wir wollen pro Woche im Schnitt auf zwei Veranstaltungen kommen", berichtet Reiter. Wesentlicher Faktor dabei sind die vier Messen, die bereits existieren (Baumesse, Motomotion, inform und Genussmesse). Dazu sollen im Messezentrum auch mehr Kulturevents (Konzerte usw.) hinzukommen. Auch die Ballveranstaltungen (Maturabälle usw.) bilden einen Ankerpunkt. Darüber hinaus sollen Wirtschafts- und Special Interest Events verstärkt miteinbezogen werden. "Es sind in der Messehalle Events mit 50 bis 6.000 Besuchern abwickelbar. Auch die Rahmenbedingungen wie Technik, Catering und Parkplätze sind vorhanden. Das Messezentrum eignet sich hervorragend auch für große Firmenfeiern oder private Familienfeste. Auch Veranstaltungen von Vereinen, Verbänden oder Gebietskörperschaften können in den Hallen, die ja verschieden groß sind, abgehalten werden", ist Reiter überzeugt.

Fachleute im Team
Die Messezentrum Oberwart GmbH (MEZO) ist Generalpächter, das Unternehmen inform events (Geschäftsführer Josef Kinzl) fungiert als Vermieter der Hallen. Die Stadtgemeinde selbst hat sich aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. "Wir wollten nichts mehr mit dem operativen Geschäft zu tun haben und haben deshalb diesen Bereich inform events überlassen. Mit Christian Reiter haben wir dem Bestbieter den Zuschlag für das Messegeschäft gegeben und ich bin überzeugt die richtige Entscheidung für die Stadtgemeinde Oberwart getroffen zu haben", ist Bgm. Gerhard Pongracz überzeugt. "Als ich den Zuschlag erhielt, wollte ich zunächst ein Team hinter mir wissen, mit dem ich auch das Konzept und dessen Umsetzung nach außen präsentieren kann. Das ist mir in nur wenigen Wochen gelungen. Mir war es wichtig, Leute im Team zu wissen, die ihr Fach verstehen", erklärt Reiter, der gemeinsam mit seiner Frau Bernadette die Geschäftsführung der MEZO innehat.

Kleine Schritte der Veränderung
Als Messeverantwortlichen konnte Christian Reiter Markus Tuider gewinnen, der mit der Burgenlandmesse bereits zwei Steckenpferde der Messestadt (Baumesse und Genussmesse) in den letzten Jahren erfolgreich organisierte. Für den Vergnügungsparkbereich ist Markus Pfeifer aus Hartberg (MP Events, Oktoberfest usw.) zuständig, der ebenso wie Tuider langjährige Erfahrung im Eventbereich besitzt. Fürs Catering werden weiterhin die Messewirte und Die Bank sorgen. Ernst Zambo bleibt Hallenwart und die bestehenden Mitarbeiter und Reinigungskräfte wurden in die neue Messegesellschaft mitübernommen.
"Schon während der Baumesse gab es erste Gespräche und die sind gut verlaufen. Ich bin sehr zuversichtlich gestimmt, da alle Mitarbeiter wieder mit voller Motivation dabei sind. In den Jahren 2011/12 wollen wir die bestehenden Messen stabilisieren, um dann ab 2013 auch neue Messideen einzubringen. Wir werden in kleinen Schritten weiterarbeiten und Verbesserungen durchführen. Zugpferd wird weiterhin die Baumesse sein. Auch die Genuss Burgenland verfügt über großes Potential und soll ausgebaut werden, wobei die Regionalität im Zentrum stehen soll", erklärt Tuider.

inform attraktiver und kompakter
Die inform wird wieder als Messe (31.8.-4.9.) und verlängerter Vergnügungspark (26.8.-4.9.) konzipiert. Es gibt erste Ideen, um sie noch attraktiver zu gestalten. Es sollen drei bis fünf Schwerpunktthemen die Familienmesse aufwerten. Erste genauere Konzepte sollen Anfang April stehen. "Die inform muss kompakter werden und die Besucher müssen am Ende sagen können "Der Besuch hat sich gelohnt", um sie auch weiterzuempfehlen. Ich glaube an die Messestadt Oberwart", sagt Reiter. "Es wird einen neuen VIP-Bereich im Festzelt geben und auch das Rahmenprogramm wird sich sehen lassen können. Wir werden es sicher schaffen mit diesem tollen Team, Neues zu bewegen", ist auch Markus Pfeifer vom Erfolg überzeugt.
Die Motomotion wird ab 2012 ein neues Kleid bekommen. "Sie soll mehr in Richtung moderner Autosalon gehen, als es bisher der Fall war. Als Vorbild könnte der Linzer Autofrühling dienen. Auch eine bessere terminliche Abstimmung mit internationalen Automessen ist geplant. Die Autohändler müssen noch mehr Möglichkeiten haben, die neuesten Modelle hier präsentieren zu können", erklärt Reiter.

Mehr Ballflair und Events
Von Oktober bis Feber soll die Ballsaison die Messehallen füllen, wobei neben den schon zahlreichen Maturabällen auch andere Ballveranstaltungen Platz finden sollen. "Mit einem neuen Gestaltungskonzept in Zusammenarbeit mit unseren Partnern wollen wir noch mehr Attraktivität in den Ballsaal bekommen", sagt der Geschäftsführer. Für größere Events soll es für die Gäste auch Gesamtpakete geben. Auch die Hotellerie in Bad Tatzmannsdorf und Stegersbach soll eingebunden werden. Um die Sicherheit der Gäste zu gewährleisten, sind Kooperationen mit Taxi- und Busunternehmen geplant und es soll ein Shuttleservice in Oberwart und den umliegenden Gemeinden entstehen.

Gemeinde übernimmt Adaptierungen
"Die Struktur ist vorhanden und wird nun wieder belebt. Alle notwendigen Investitionen am Gebäude übernimmt die Stadtgemeinde als Eigentümer. Es sind auch sonst ein paar Adaptierungen geplant", sagt Reiter. Investiert muss u. a. in Dach und Heizung werden. Diese Investitionsmaßnahmen sagt auch Pongracz zu. Der Mietvertrag läuft bis 2015 mit einer Option auf Verlängerung um weitere fünf Jahre.