Neue Akutordinationen für Güssing und Jennersdorf

"Patienten sollen in den Ambulanzen der Spitäler nicht lange warten und müssen auch in den Randzeiten schnell versorgt werden können" - so beschreibt Spitalslandesrat Hans Peter Doskozil das Ziel der Akutordinationen, die am 3. April in allen Bezirken in Betrieb gehen.

Wochentags und abends

Eine Akutordination ist montags bis freitags von 17.00 bis 22.00 Uhr mit einem Allgemeinmediziner besetzt, der Notfallpatienten in Empfang nimmt und behandelt. Die Ordination wird in den Spitälern Eisenstadt, Oberpullendorf, Kittsee und Güssing eingerichtet. In Mattersburg und Jennersdorf, wo es kein Krankenhaus gibt, ist die Ordination in der Bezirksstelle des Roten Kreuzes eingerichtet. 

Doppelt und gleichzeitig

Der Haken in Jennersdorf: Als Akutmediziner fungiert der jeweils zum Dienst eingeteilte Bezirks-Visitenarzt. Ist er zu abendlichen Hausbesuchen unterwegs - und sein Rayon erstreckt sich von Kalch bis Wörterberg über zwei Bezirke - muss der Patient entweder auf die Rückkehr warten oder in ein Spital fahren.

"Dieses Modell war nicht der Wunsch der Ärztekammer, sondern ein politischer Wunsch", stellt Sabine Reichl, stellvertretende Direktorin der Ärztekammer gegenüber dem Bezirksblatt fest.

"Wir helfen, so gut wir können. Aber Güssing ist weit weg. Wir werden nach einer gewissen Zeit evaluieren müssen, wie sich das Modell bewährt", sagt Ernst Eicher, praktischer Arzt in Minihof-Liebau.

ÖVP kritisiert

Die ÖVP ist mit der gefundenen Lösung unzufrieden. "Damit gibt es keine sichere medizinische Versorgung in den Abendstunden", kritisiert LAbg. Bernhard Hirczy.

Doskozil erwidert

„Es geht einerseits darum, der Bevölkerung eine qualitätsvolle Versorgung zu den Randzeiten anzubieten. Andererseits entlastet das Konzept der Akutordinationen auch die Spitalsambulanzen und macht den Landarzt-Beruf attraktiver, weil weniger Nacht- und Bereitschaftsdienste entfallen“, erwidert Doskozil.

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