Was würde der Hl. Martin 2016 tun? Ein Kommentar.
Heute, am 11. November, feiern viele Menschen auf der Welt das Fest vom Heiligen Martin. Im Burgenland spielt er eine besondere Rolle, da er gleichzeitig unser Landespatron ist. Seit ich ein Kind war, zählt seine Barmherzigkeit zu den christlichen Geschichten, die mich am meisten berührt haben. Ich frage mich, was er heute tun würde, wenn er einem Armen begegnen würde? Würde er noch immer sein Schwert nehmen, um seinen Mantel zu teilen? Würde er angesichts von vielen Armen gar nichts tun? Weil er das Gefühl hätte, dass er sich sowieso nicht um alle kümmern kann? Würde er sich fragen, ob dieser Bettler nicht doch selbst schuld an seiner Armut ist und es irgendwo andere Menschen gibt, die seine Hilfe mehr verdienen? Wenn wir heute z.B. über die Mindestsicherung oder Menschen auf der Flucht diskutieren, tauchen diese Fragen immer wieder auf. Ich denke, der Hl. Martin würde 2016 genauso handeln wie vor hunderten Jahren. Aber er bräuchte vielleicht mehr denn je Menschen, die mit ihm gemeinsam helfen. Und hier kommen wir alle ins Spiel. Wenn wir die christliche Tradition der Nächstenliebe hochleben lassen, dann heißt das, dass wir nicht nur am heutigen Tag mit Laternen von Haus zu Haus ziehen. Es bedeutet für mich, dass wir die Welt sozial und politisch erhellen, wo sie dunkel wird. Nicht nur am 11. November, sondern auch morgen und jeden Tag, der kommt.
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