2017 war im Dekanat Güssing das Jahr der Kirchenrenovierungen

Eines der größten Projekte: Am Kloster Güssing wurde heuer eine umfangreiche Außensanierung vorgenommen.
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  • hochgeladen von Martin Wurglits

Dass im Laufe des heurigen Jahres im Bezirk Güssing dutzende Kirchen und Kapellen zwecks Bauarbeiten eingerüstet waren, hat einen nachvollziehbaren Anlass: die bischöfliche Visitation im kommenden Jahr 2018.

"In der Diözese Eisenstadt halten wir es so, dass alle Bauvorhaben in einem Dekanat im Jahr vor der Visitation gesammelt durchgeführt werden", erklärt Johann Fleischhacker, Bautechniker der Diözese. Alle sechs Jahre kommt es demzufolge in einem Dekanat turnusgemäß zu einem "Bau-Boom".

68 kirchliche Objekte im Dekanat Güssing waren mit Sanierungs-, Umbau- oder Renovierungsarbeiten heuer dran: Kirchen, Kapellen, Außenanlagen. Dabei gilt es auch stets, Vorgaben und Auflagen des Denkmalschutzes zu beachten.

Zu den Vorzeigeprojekten zählt Fleischhacker beispielsweise die Innensanierung der Kirche in Großmürbisch, wo bei der Färbelung der rosa Farbton früherer Zeiten getroffen wurde.

Zu den größten Projekten des Jahres gehört die Kirche Güttenbach, bei der der Turm saniert sowie eine neue Innen- und Außenfärbelung angebracht wurde.

In der Stadtpfarre Güssing betrug die Gesamtsumme der Baukosten über 300.000 Euro. Der Löwenanteil entfiel auf die Sanierung der Klosterfassade in Güssing. In der Jakobikirche standen Sanierungen von Fassade und Holzdecke an, der Turm samt Kapelle in Rosenberg erhielt einen neuen Fassadenanstrich.

Eine umfangreiche Renovierung hat auch die Kirche in Kukmirn hinter sich. Der Turm wurde sowohl innen statisch als auch außen optisch saniert. In Neusiedl wurde ebenfalls der Kirchturm renoviert. An den Gotteshäusern in Limbach und Eisenhüttl wurden kleinere Ausbesserungen vorgenommen.

Eine besondere Herausforderung stellte die Sanierung des Glockenstuhls der Steinfurter Kirche dar. Einerseits galt es laut Fleischhacker, den historischen Holzwerkstoff zu erhalten und mit neuem Material zu kombinieren, andererseits die fragil gewordene Konstruktion dauerhaft zu stabilisieren.

Optisch verändert präsentiert sich der Innenraum der alten Ollersdorfer Wallfahrtskirche. Die Trennjalousie zum angrenzenden neuen Kirchenteil wurde entfernt, ein Kirchenfenster verlegt, die langen Sitzbänke verkürzt. Auch im Innenraum der Punitzer Kirche waren heuer Handwerker am Werk. Es galt, die Holzdecke zu sanieren und die Wände neu zu färbeln.

Eine Außensanierung wurde an den Kirchen in Rohr, Tobaj und Heugraben vorgenommen, die Kapelle in Rosenberg sowie die Kirchen in Neustift, St. Nikolaus und Luising haben neue Außenanstriche erhalten. Die Kapelle in Langzeil bekam nicht nur eine neue Außenfärbelung, auch der Altar und das Altarbild wurden restauriert.

Ohne Dach stand für einige Zeit die Pfarrkirche Neuberg da. Der alte Dachstuhl wurde komplett abgenommen, ein neuer samt neuem Dach aufgesetzt. In Heiligenbrunn, Winten und Deutsch Bieling bekamen die Kirchendächer einen neuen Rostschutzanstrich.

Auch außerhalb der eigentlichen Kirchengebäude wurden Arbeiten durchgeführt. In Stegersbach, Gerersdorf und Sulz wurden die Zugangstreppen erneuert bzw. Außenanlagen neu gestaltet.

Zu den nicht sakralen Bauvorhaben zählte die Neueindeckung des Kulturhauses in Glasing. Das ehemalige Schulgebäude befindet sich nämlich im Besitz der Stadtpfarre Güssing.

Nicht jede Farbe darf an die Wand

Die Restaurierung von alten Sakralbauten stellt für die beteiligten Handwerksbetriebe keine alltägliche Herausforderung dar. In Abstimmung mit Diözese und Bundesdenkmalamt gilt es, Auflagen und Richtlinien für die Erhaltung von altem Kulturgut einzuhalten.

"Die Farbmischungen werden mit dem Denkmalamt genauso abgestimmt wie die verwendeten Mineral- und Kalkfarben", erzählt der Güssinger Malermeister Jürgen Szerencsits. Wenn wie beispielsweise im Innenraum der Großmürbischer Kirche sieben verborgene Farbschichten an diversen Gebäudeteilen entdeckt werden, gilt es, diese möglichst originalgetreu wieder neu zu mischen.

An Großprojekten wie dem Kloster Güssing, den Kirchtürmen in Kukmirn und Neusiedl oder der Innensanierung in Bildein dauern laut Szerencsits die Arbeiten oft mehrere Wochen. Ohne Gerüste und Kräne wären diese nicht zu bewerkstelligen.

Expertenarbeiten hoch über dem Erdboden

Manfred Janisch hat sich auf gerüstlose Turmarbeiten spezialisiert. In Bergsteigermanier klettert der Stegersbacher Spenglermeister an Seilen in die Höhe, wenn er Reparatur- und Renovierungsarbeiten an Türmen und Dächern erledigt.

"Die Spenglerarbeiten beziehen sich in der Regel auf Dachrinnen, Ablaufrohre und Verblechungen", erzählt er. Auch Eindeckungen von Turmdächern und das Aufbringen von Rostschutzanstrichen übernimmt der Fachmann.

Sein größtes und auch höchstes Objekt im Dekanat Güssing war heuer der Kirchturm von Strem, das dringendste die Sanierung des Kirchendachstuhls von Bocksdorf. "Da war nämlich der Holzwurm drin. Ohne professionellen Schädlingsbekämpfer geht in so einem Fall gar nichts", erzählt Janisch.

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