835 Anrainern reicht es jetzt
Unterschriftenaktion im Pinkaboden: Schotter-Rumpelpiste an der Grenze endlich herrichten und asphaltieren
Wer von Ungarn kommend die Grenze überquert und Richtung Moschendorf oder Gaas weiterwill, muss gut Slalom fahren können. Das erste Stück der Schotterstraße nach der Grenze bei Prostrum (Szentpéterfa) ist mit Schlaglöchern übersät, die bis zu zehn Zentimeter tief sind. Erst beim alten Zollhäuschen mündet die Rumpelpiste in die asphaltierte Landesstraße ein.
Dass sich an diesem Zustand seit Jahren nichts ändert, ärgert viele. 835 Anrainern ist jetzt der Kragen geplatzt. Mit ihrer Unterschrift fordern sie die Asphaltierung des knapp 300 Meter langen Straßenabschnitts.
"Politgerangel"
"Wir sind empört über die Untätigkeit der Verantwortlichen. Sie sollen ihr Politgerangel nicht auf dem Rücken der Bürger beiderseits der Grenze austragen", ärgert sich Wilhelm Siebauer, der die Unterschriften gesammelt hat. Vor allem Leute aus seinem Wohnort Prostrum haben unterschrieben, aber auch viele aus Bildein, Moschendorf, Gaas und Kulm. Die Unterschriften sollen nun der Landespolitik übermittelt werden.
Die Ungarn haben nach dem Fall der Schengen-Grenze ihre Hausaufgaben jedenfalls gemacht. 2008 wurde die Straße vom Prostrumer Ortsrand bis zur Grenze asphaltiert. "Unsere Leute haben das nicht geschafft, das ist traurig", meint Josef Gruber aus Gaas.
Übergabe ans Land?
Zuständig für die Straße ist die Gemeinde Eberau. Sie so auszubauen wie den ungarischen Teil, würde rund 160.000 Euro kosten, sagt Bgm. Johann Weber. Die Gemeinde hat daher schon vor Jahren vorgeschlagen, das Straßenstück ans Land zu übergeben. "Schließlich geht es ja von seiner Bedeutung über eine reine Gemeindestraße weit hinaus", betont Weber.
Ein Tauschangebot des Landes im Vorjahr habe im Gemeinderat keine Mehrheit gefunden. Bei der vom Land angebotenen Straße von Gaas nach Maria Weinberg sei der Sanierungsbedarf nicht abschätzbar, so Weber.
Daher wird Jahr für Jahr die Schotterpiste an der Grenze notdürftig saniert.
Schäden an Autos
"Von uns fahren viele Leute nach Österreich arbeiten oder einkaufen. Die Asphaltierung wäre sehr notwendig", ist Agnes Skrapics-Jurasics, Bürgermeisterin von Prostrum, überzeugt. Allein im letzten Winter habe es hier mindestens drei straßenbedingte Unfälle gegeben, die zu Schäden an Autos geführt haben.
Ihre Hoffnungen knüpft sie nun an die EU. Denn das Burgenland und Ungarn verhandeln derzeit ein Paket von 62 grenznahen Straßenverbindungen, das bei der EU zur Förderung eingereicht werden soll. "Gaas wird dabei eines der prioritären Projekte sein", ist Wolfgang Heckenast, Leiter der Landesverkehrsabteilung, optimistisch.
Für die 835 Petitionsunterzeichner ist das zumindest einmal eine Perspektive. "Denn derzeit sieht dieses Straßenstück aus wie eines hinter dem Ural", vergleicht Siebauer.
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