Familienbetrieb in Krottendorf: Familie Kroboth macht Gutes aus Wild und Schwein
Jetzt im Sommer ist Bernhard Kroboth ein noch gefragterer Mann, als er es eh schon das ganze Jahr über ist. Schließlich ist Fest-Saison, und da sind Fachleute wie er, die ein Spanferkel zubereiten können, ständig gebucht.
Das Schlachten hat im Hause Kroboth lange Tradition. "Schon mein Vater und mein Opa waren früher in Krottendorf (Anm.: bei Güssing) von Haus zu Haus unterwegs und haben für andere Leute abgestochen, sprich Hausschlachtungen gemacht", erzählt Bernhard Kroboth.
Diese Tradition führen er und seine Frau Claudia in moderner Weise fort. 2012 haben die beiden am elterlichen Bauernhof einen EU-zertifizierten Schlachthof und einen Verkaufsladen eingerichtet.
"Wir setzen auf verarbeitete Qualitätsware", beschreibt es Claudia Kroboth. Erzeugt und vermarktet werden Wurst, Geselchtes, Schinken, Würstel und - ganz wichtig in der Grillsaison - Spieße, Koteletts und Bratwürstel fürs Grillen daheim.
Das Fleisch kommt ohne Ausnahme von Tieren aus eigener Aufzucht. Auf dem Bauernhof halten die Kroboths rund hundert Schweine, in mehreren Wildgehegen rund 140 Damhirsche, Rothirsche und Mufflons. "Wir verwenden kein Mastfutter", betont Claudia Kroboth. Alles, was die Tiere fressen, gedeiht auf den 36 Hektar Acker- und Grünland, die zum Betrieb gehören.
Dass bei der vielen Arbeit die ganze Familie zusammenhilft, liegt auf der Hand. Vater Erwin Kroboth ist bei der Verarbeitung und Produktion unentbehrlich, schließlich erzeugt er Leberpastete oder Presswurst nach alter, überlieferter Rezeptur. Mutter Ludmilla Kroboth hilft nach Kräften im Verkauf mit.
Auch die nächste Generation ist bereits integriert. Tochter Sarah ist wie die Mama landwirtschaftliche Facharbeiterin und bereitet sich auf die Meisterprüfung vor. Ihre zusätzlichen Ausbildungen als Seminarbäuerein und Kräuterpädagogin hat sie bereits in der Tasche.
"Es ist schon so, dass es eher die Jungen sind, die lieber etwas Neues ausprobieren wollen, als die Älteren", erzählt Sarah Kroboth. "Aber wir arbeiten alle sehr gut zusammen." Spätestens beim großen Adventmarkt, den die Kroboths wie jedes Jahr im Dezember am Hof veranstalten, sind dann wieder alle helfenden Hände gefragt.
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