Stegersbach erweitert sein Fernwärmenetz
Bis jetzt versorgt das Fernwärmenetz an der nördlichen Ortseinfahrt nur wenige, aber dafür große Abnehmer mit Wärme aus Holzhackschnitzeln: die Therme, das Reiters-Hotel, die Kirche, die Firmen Trummer, Südobst und Peischl. "Umgerechnet erzeugen wir Wärme für rund 3.000 Haushalte", sagt Bioenergie-Geschäftsführer Jakob Edler.
Seit mehreren Monaten wird das Leitungsnetz nun in Richtung Ortskern erweitert. Rund ein Dutzend Privathaushalte haben bereits angeschlossen, vor allem solche, die bisher mit Öl heizten. "Ziel ist es aber auch, öffentliche Gebäude wie Hauptschule oder Volksschule ans Fernwärmenetz anzuschließen", erklärt Vizebürgermeister Ernst Friedl.
Holz aus der Umgebung
Die Leitungswärmeverluste seien durch die dichte Ortsverbauung mit sechs bis acht Prozent relativ gering, so Edler. Das Holz, das in Stegersbach verarbeitet wird, komme aus einem geographischen Umkreis von rund 20 Kilometern.
Bund und Land stellen bis zum Jahr 2020 für die technische Verbesserung von Fernwärmeanlagen und -leitungen 20 Millionen Euro zur Verfügung, teilte Agrarlandesrätin Verena Dunst mit. "Neue Heizwerke werden aber nicht gefördert", stellte Dunst klar.
40 Heizwärmeanlagen
Im Burgenland erzeugen derzeit 40 Heizwerke Fernwärme aus Biomasse. "Die allermeisten arbeiten auf genossenschaftlicher und ehrenamtlicher Basis, daher sind sie auch wirtschaftlich", sagt der Sieggrabner Anton Taschner, Obmann des burgenländischen Heizwerkeverbands.
Der Holzpreis sei seit etwa zehn Jahren konstant. Taschner erwartet sich aber ein baldiges Überangebot am Holzmarkt, sobald die ersten Biomasse-Kraftwerke im Land zusperren müssen. "Die seinerzeit vereinbarten Ökostromtarife laufen aus, Nachfolgetarife sind nicht zu erwarten."
Insgesamt werden rund 10.000 Kunden mit Biomasse-Fernwärme versorgt. Die gesamte Anschlussleistung liegt laut Taschner bei rund 60.000 Megawattstunden.
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