"Wir werden mitten in Innsbruck betteln!"

Georg Schärmer im Caritas-Ernährungszentrum in Liki in Burkina Faso. Es ist für Kleinkinder bis 5 Jahre und vergleichbar mit unseren Mutter-Kind-Beratungsstellen. | Foto: Foto: Caritas/Pizzignacco
  • Georg Schärmer im Caritas-Ernährungszentrum in Liki in Burkina Faso. Es ist für Kleinkinder bis 5 Jahre und vergleichbar mit unseren Mutter-Kind-Beratungsstellen.
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Bezirksblätter: Während für viele der Monat August Urlaub bedeutet, bedeutet er für die Caritas in Tirol viel Arbeit. Dem Hunger wird der Kampf durch die Caritas-Augustkampagne angesagt.
Georg Schärmer: "Ja. Und das seit 40 Jahren. Solange engagiert sich die Tiroler Caritas – als erste Caritas in Österreich – schon im Kampf gegen den Hunger in den ärmsten Gebieten. Damals herrschte in Obervolta, dem jetzigen Burkina Faso eine unglaubliche Hungersnot und seit dieser Zeit gibt es die Hungerhilfe. Natürlich ist es manchmal ein Tropfen auf dem heißen Stein und es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Der Klimawandel in Westafrika trifft die Menschen mit voller Härte, in Burkina Faso und Mali konnten wir vielfältig helfen und den Menschen eine Zukunftsperspektive bieten. Es ist daher trotz allem eine 40-jährige Erfolgsgeschichte. Und heuer kommt die Unterstützung der Syrien-Flüchtlinge im Libanon dazu. Der Libanon ist so groß wie Tirol und muss zwei Millionen Flüchtlinge versorgen. Da braucht es internationale Hilfe."
Der erste Schwerpunkt wird der Aktionstag am 1. August in Innsbruck sein. Worum geht es da?
Schärmer: "Ganz einfach. Wir werden mitten in Innsbruck betteln. Betteln um jeden Euro, denn es geht nicht immer um große Summen. Wenn jeder Tiroler im Sommer zwei Euro spendiert, können wir vielen Menschen echte Hilfe zukommen lassen. Es geht um die Solidarität mit Menschen, die viel weniger haben als wir. Eine Wohlstandsdividende, sozusagen."
Am 2. August sammeln dann Freiwillige und Institutionen vor vielen MPreis-Filialen.
Schärmer: "Ja, vielleicht können wir viele Menschen überzeugen, den kleinen Überling zu spenden oder sie bereits vor dem Einkauf dazu bewegen, auf eine Kleinigkeit zu verzichten und mit den Menschen im Libanon oder in Westafrika zu teilen."
Ihr Lieblingsglas ist derzeit ein leeres Marmeladenglas. Warum?
Schärmer: "Ja, eine süße Idee. Dieses Glas, gefüllt mit dem bis Ende August täglich anfallenden Kleingeld, kann auf unserem Spendenkonto ebenfalls Hilfe für die Hungernden bringen."
Insgesamt: Wie sieht es generell mit der Spendenfreundlichkeit der TirolerInnen aus?
Schärmer: "Die Tiroler besinnen sich auf die Armut, die bei uns früher geherrscht hat. Auch darauf, dass das Land durch Hunger, Krieg und Katastrophen immer wieder gebeutelt wurde. Die Menschen in Tirol haben noch immer ein 'Solidaritätsgen' und spenden. Vergelt's Gott dafür."

Infos über die Augustkampagne finden Sie hier:

Spendenkonto:

Raiffeisenlandesbank Tirol
IBAN: AT79 3600 0000 0067 0950
BIC: RZTIAT22
Kennwort "Kampagne gegen den Hunger 2014"

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