Protestkundgebung im Pflegeheim Hall
„Das Land soll wissen, was in der Pflege so los ist!" (mit Video)

Zahlreiche Pflegebedienstete setzen ein Zeichen, um endlich von der Politik gehört zu werden. | Foto: Kendlbacher
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  • Zahlreiche Pflegebedienstete setzen ein Zeichen, um endlich von der Politik gehört zu werden.
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Zahlreiche Arbeitnehmer in den Gesundheits- und Sozialberufen haben am Dienstag eine österreichweite Protestaktion abgehalten. Auch im Pflegeheim „Haus im Stiftsgarten" in Hall fand eine Kundgebung statt.

HALL. Die Tiroler Pflegekräfte halten zusammen und das, obwohl sie seit der Coronapandemie teils völlig ausgebrannt sind. In einer gezielten Protestaktion machte die Berufsgruppe auf aktuelle Probleme aufmerksam und forderte gleichzeitig die Durchsetzung von dringend notwendigen Reformen. Um ein Zeichen zu setzen, nahmen auch zahlreiche Pflegekräfte vom Pflegeheim Haus im Stiftsgarten an der landesweiten Protestkundgebung teil. „Wir fordern Maßnahmen, damit endlich in der Pflege etwas passiert, denn das Land soll wissen, was in der Pflege so los ist", so die Personalvertretung Carina Kasper. Gemeinsam mit den Trägern und den Gewerkschaften wurde die Veranstaltung organisiert. Gefordert werden unter anderem gleiches Geld für gleiche Arbeit, attraktive Ausbildungsplätze, weniger Druck für das Pflegepersonal, mehr Zeit für die Pflege, notwendige Erholungsphasen und vieles mehr.

Christine Gruber, Pflegedienstleitung vom Haus im Stiftsgarten Hall setzt sich für ihre Mitarbeiter ein und unterstützt die Protestkundgebung. | Foto: Kendlbacher
  • Christine Gruber, Pflegedienstleitung vom Haus im Stiftsgarten Hall setzt sich für ihre Mitarbeiter ein und unterstützt die Protestkundgebung.
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30 Betten gesperrt

Das Pflegeheim Haus im Stiftsgarten bietet für insgesamt 198 Menschen Platz, hinzu kommen 45 Seniorenwohnheimplätze mit betreutem Wohnen. Die Situation habe sich jedoch seit Corona deutlich verschärft. Um auch weiterhin für einen reibungslosen und qualitativen Ablauf zu sorgen, wurden aufgrund des Personalmangels mehrere Betten gesperrt. Eine notwendige Sicherheitsmaßnahme, um die Mitarbeiter zu entlasten. „Wir haben aktuell 30 Betten gesperrt, weil wir kein Personal zur Verfügung haben. Das ist etwas, was ich dem Träger sehr zu gute schreibe, denn wir wollen unsere Mitarbeiter nicht noch zusätzlich überlasten. Uns ist es natürlich bewusst, dass dadurch ein großer Druck in der Gesellschaft entsteht, es würde uns aber auch nichts bringen, wenn wir unser System zum Kollabieren bringen", so die Pflegedienstleitung, Christine Gruber. Auch der stellvertretende Pflegedienstleiter, Christian Federer teilt diese Meinung und hält fest: „Ich glaube, dass der Ruf der Pflege in den letzten Jahren sehr gelitten hat, gleichzeitig habe ich aber auch das Gefühl, dass wir bei uns im Haus, alle an einem Strang ziehen und nur das Beste für unsere Bewohner erreichen wollen", so Federer. Die Forderungen der Pflegekräfte sind auch für die Heimleitung des Hauses Georg Berger, durchaus nachvollziehbar. „Mir gefallen jene Forderungen ganz gut, die darauf abzielen, dass man sich zusammensitzt und miteinander als gleichberechtigte Partner auf Augenhöhe redet. Solange es in der Branche solche Ungleichgewichte gibt, wird immer jemand aufstehen und sagen, das ist nicht fair und für das darf man doch einstehen", so Berger.

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