"Museum to go" erhielt den Tiroler Museumspreis
Das Salzcontainer wurde ausgezeichnet – Interview mit Matthas Breit

Museumspreis für Absamer Gemeindemusem: Innerhalb von wenigen Minuten ist dieser Miniausstellungsraum installiert. | Foto: Gemeindemuseum Absam
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  • Museumspreis für Absamer Gemeindemusem: Innerhalb von wenigen Minuten ist dieser Miniausstellungsraum installiert.
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ABSAM. Museumsleiter Matthias Breit spricht über das mobile Museum, welches innerhalb von wenigen Minuten an den unterschiedlichsten Orten aufgebaut werden kann und der Bedeutung von einem musealen Ort, der zu den Menschen kommt und nicht umgekehrt.

BEZIRKSBLÄTTER: Wie ist die Idee vom Container entstanden?
Matthias Breit: Die eine Idee war es, die Industriegeschichte zu dokumentieren. Da hat sich natürlich ein Container, der heute auf der ganzen Welt als Symbol für Industrieproduktion und Globalisierung steht, angeboten. Andererseits wollten wir ein mobiles Museum machen. Innerhalb kürzester Zeit hat sich eine richtige Tour herausgebildet.

Welche Programme gab es?
Der Schwerpunkt war die fotografische Geschichte des Salzbergbaus. Wir haben im Container einen Beamer gehabt, eine große Leinwand, Sitzplätze, einen Lautsprecher und haben begonnen mit der fotografischen und grafischen Repräsentation des Betriebes. Also mit Grubenkarten aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Im Zuge der Containertour haben sich diese Inhalte verändert. Es sind auch immer wieder Fotos und Informationen im Container an uns übergeben worden.

Wie lange stand der Container an den verschiedenen Orten?
Sehr unterschiedlich. In Rinn waren wir zum Beispiel nur an einem Wochenende. Bei Swarovski Optik haben wir immer in der Mittagspause geöffnet. Da war das Interesse so groß, dass wir auf Nachfrage einiger, denen die Mittagspause zu kurz war, dann auch noch am Abend den Container bespielt haben.

Welches Programm war am populärsten?
Im Grunde haben wir nicht mitgezählt, aber das Programm, in dem es um ein Foto im Salzberg geht und das von ehemaligen Salzberglern beschrieben wird, ist weit über 100 Mal gelaufen.

Ist jedes Mal Personal vor Ort gewesen? Hat das die Leute vom Eintreten nicht abgeschreckt?
Die meiste Zeit habe ich gesprochen und die Bilder erläutert, daher tu ich mich schwer, das zu beantworten. In Rinn hatten wir die Situation, dass am Vormittag ein Mädchen mit ihrer Schule und dann am Nachmittag mit ihren Eltern noch einmal in den Container gekommen ist. Ich habe die Leute gefragt, ob sie jetzt die Interviews hören wollen oder ich erzählen soll und da hat das Mädchen gesagt: "Nein, der Mann soll wieder erzählen." Also, wenn man die Kinder gewinnen kann, ist es auch vielleicht bei den Erwachsenen gelungen. Außerdem ist es meiner Ansicht nach in der Museumsarbeit ganz wichtig, dass Erläuterungen und Führungen nicht an Audioguides delegiert werden.

Wo steht der Container jetzt?
Er steht am Parkplatz vom Halltal, wir müssen ihn noch anschließen und neu beschriften. Die Containertour ist also noch nicht zu Ende.

Museumspreis für Absamer Gemeindemusem: Innerhalb von wenigen Minuten ist dieser Miniausstellungsraum installiert. | Foto: Gemeindemuseum Absam
Matthias Breit
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