Ein Mal sterben & retour!

Foto: Heimatbühne Volders

VOLDERS. Nach dem sehr erfolgreichen, aber eher ernst-berührenden Theaterstück im vergangenen Herbst mit den zwei alten Menschen, die noch einmal eine Liebe wagen, war nun in Volders ein heiteres Stück angesagt, obwohl als schwarze Komödie „Chaos im Bestattungshaus“ von Winnie Abel angekündigt.
Spielleiterin Annemarie Marko exerziert mit Tempo und Gespür für die flotten und manchmal deftigen Sager an den richtigen Stellen sich selbst und ihre neun Damen und Herren durch die drei Akte, an deren Schlusspunkt es noch eine Überraschung gibt.
Zum Stück: Dass jemand aus strategischen Gründen seinen eigenen Tod vortäuscht,
ja inszeniert, soll auch im echten Leben schon vorgekommen sein. Hier im Stück will ein Lebemann mit besagtem Trick seiner arroganten, kalten Ehefrau entkommen und im Ausland unter neuem Namen „auferstehen“. Bestatter Gerd hat Schulden und lässt sich daher angesichts einer hohen Geldsumme widerwillig auf das Ansinnen ein. Aber zu viele involvierte Personen vermasseln den Plan, die Lage verwirrt sich zusehends.
Hermann Schmadl und Karoline Klausner managen glaubwürdig und eloquent ihren Part als Bestatterehepaar, Leonhard Angerer als Sohn und Verena Marko als Melanie alias Morgana zelebrieren cool und voll auf „Gothik“ mit tollen Kostümen ihr dunkel – pubertäres Dasein, Gottfried Zöhr gefällt mit komödiantischer Hingabe als illuminierter Gerichtsvollzieher, Fred Krismer besteht den Schluckauf des devoten Angestellten Heller durchgängig mit Charme & Witz, Julia Troppmair als 1.Geliebte überzeugt mit Schweizer Dialekt und (fast) textilfreier Ausrüstung, Martina Rass gibt natürlich und fesch die 2 .Geliebte von Udo, Annemarie Marko verleiht der kaltschnäuzigen Witwe ein blendendes und sicheres Auftreten, Gerhard Marko ist die „bewegliche“ Leiche Udo, der den Bestatter mit seinem Witzrepertoire nervt, das Publikum aber hörbar erheitert.
Hermann Schmadl und Team haben professionell ein Bestattungsbüro gezimmert mit liturgisch violettem Interieur, Karl Angerer sorgte für eine dezente Licht- u. Tontechnik. Ein herrlich unterhaltsames Stück, bis zu 9. April im Saal Volders.

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