Jubiläums-Trophäenschau in Seefeld: Erntedank für die Jägerschaft des Bezirkes

Bezirksjägermeister Thomas Messner trug eine sehr positive Bilanz für das zu Ende gegangene Jagdjahr vor und lobte die Jägeschaft im Bezirk.
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  • Bezirksjägermeister Thomas Messner trug eine sehr positive Bilanz für das zu Ende gegangene Jagdjahr vor und lobte die Jägeschaft im Bezirk.
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SEEFELD. Die WM-Halle in Seefeld platzte wieder aus allen Nähten: Hunderte Jäger/innen, Jagdinteressierte, Vertreter von Agrar- und Forstwirtschaft, Grundeigentümer, Pächter, Beamte und viele Politiker und Vertreter verschiedener Organisationen kamen am Samstag zur Eröffnung und bestaunten tausende Trophäen, die die Tennishalle schmückten. Gleich nach der Pflicht-Trophäenschau wird die Halle für die Nordische Ski-WM 2019 in Seefeld umgebaut.
Seit 25 Jahren findet diese Schau bereits an diesem Ort statt, entstanden auf Initiativen vom damaligen Jägermeister Paul Steixner, Rudi Zorzi und Gaugg. Nächstes Jahr feiert die Jägerschaft in der erneuerten Halle.

Die 25. Trophäenschau wurde von vier Jagdhornbläsergruppen musikalisch begleitet, darunter der „Stubaier Jagdhornklang“ – die einzige weiblich besetzte Bläsergruppe Tirols.
Die Freiwillige Spenden bei dieser 25. Schau gehen an die ebenso seit 25 Jahren bestehende Hospizgemeinschaft Tirol, deren Vertreterin Elisabeth Zanon (frühere Landeshauptmann-Stellvertreterin, ÖVP) sich persönlich am Rednerpult bei der Jägerschaft bedankte.

Als höchster politischer Vertreter des Landes richtete Landesrat Johannes Tratter (ÖVP) seine Worte an die Jägerschaft und zeigte sich erneut beeindruckt von dieser größten Schau in Tirol. Er sagte den Jägern/innen seine Unterstützung zu, wenn es um überhöhte Forderungen bei den Abschüssen geht: "120% müssen wir auch nicht erfüllen!"

Der Seefelder Bgm. Werner Frießer wurde von Vize-Bgm. Markus Wackerle vertreten, der auch als Seefelder Schützenhauptmann die Jäger/innen in seinem Ort herzlich willkommen hieß und zur Versammlung meint: "Die Werte der Jägerschaft sollen weiter gelebt werden, auch in Zeiten von facebook und Instagram setzt sich die Jägerschaft noch auf einen Tisch zusammen."

Bezirksjägermeister Thomas Messner trug eine sehr positive Bilanz für das zu Ende gegangene Jagdjahr vor und lobte die Jäger im Bezirk für ihre Leistungen, die Hege und für die bis zu 90%ige Pflichtabschusserfüllung. In der WM-Halle war nur ein geringer Teil der Geweih- und Hornträger sowie ausgestopftes Wild zu besichtigen. Im Jagdjahr 2016/17 wurden insgesamt 7777 Stück Wild im Interesse der Landeskultur erlegt, wie Messner erklärte, mitgerechnet das Fallwild, das der Natur und dem Verkehr zum Opfer gefallen ist.
Kritik auf hohem Niveau gab es nur bei den Abschüssen beim Gamswild, dem "Edelwild der Tiroler", wo leider bei den Böcken in der Klasse II zu oft "Böcke" geschossen wurden. Ebenso wurde auch beim Rehwild zu sehr am Ziel vorbei geerntet. Bei den Steinböcken macht die Krankheit "Moderhinke" immer noch Probleme. Dafür ist man bei den Rotwildabschüssen endlich am Ziel angelangt: Von 1.871 Stück im Antrag gab es am Ende einen Abgang von 1.679 Stück. "Hier hat sich das Blatt gewendet", meinte BJM Messner und lobte die Abschusserfüllung auf sehr hohem Niveau: "Von mir ein kräftiges Weidmannsheil dafür, was hier geleistet wurde!" Den eingeschlagenen Weg will man so weiter gehen, betonte Messner.
Messner zeigte sich auch überrascht und sehr froh darüber, dass der neue Geschäftsführer der Olympiaregion Elias Walser auf ihn zukam und zum Gespräch bat, um die Interessen von Jagd und Tourismus unter einen Hut zu bringen und das Wild vor zu viel Störung durch Freizeitsportler zu schützen.

Wald-Wild-Konflikt

Landesjägermeister Anton Larcher gab sich ebenso stolz über die Leistungen der Tiroler Jägerschaft und wetterte gegen Kritiker vor allem aus dem Forstbereich, wo immer wieder mit Kritik gegen die Jäger gezündelt und das Wild als Schädling im Wald bezeichnet wird: "Wir lassen uns nicht jedes Frühjahr an den Pranger stellen. Der Wildeinfluss auf die Vegetation ist zurück gegangen! Wenn man manchen Forstbeamten glaubt, müsste unser Land ganz schön verwüstet sein. Wer hinausgeht, sieht aber, dass es nicht so ist. Beim Wildeinflussmonitoring ist Tirol österreichweit spitze, ganz nach dem Motto: Im Westen die Besten!" Dafür gab es viel Applaus.
Die immer wieder auflodernden Gefechte zwischen Jagd und Forst, dass die Jagd und die Wald-Wild-Situation immer wieder schlecht geredet wird, trägt nicht zur Motivation bei, wie auch BJM Messner die negative Stimmung unter der Jägerschaft bereits festgestellt hat. Messner betonte erneut, dass es die Jäger sind, die in ihrer Freizeit und mit ihrem eigenen Geld dem Land einen sehr großen Dienst erweisen – und was Unsummen kosten würde, wenn das die öffentliche Hand übernehmen müsste.

Auszeichnungen

Die Trophäenschau war auch wieder eine Gelegenheit, Jagdpächter und verdiente Jäger auszuzeichnen bzw. zu befördern. So wurde u.a. der Telfer Referatsleiter (Grünbereich) Ing. Reinhard Weiß zum Revieroberjäger und der Telfer Umweltbüro-Leiter Ing. Christoph Schaffenrath, MSc, MAS zum Berufsjäger ernannt.

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