Vom Pinzgau nach Innsbruck

Kinderherz – Das Tagebuch der Karolina Weiss

TIROL. Vor dem ersten Weltkrieg war die Welt noch ganz anders. Darüber weiß auch eine junge Pinzgauerin zu berichten, die Anfang des 20. Jahrhunderts nach Innsbruck kommt. Aus der kargen und schönen Berglandschaft, wo sie mit ihrer Familie lebt und Butter- und Käsemachen lernt, verschlägt es sie im Teenageralter in die große Stadt. Der Onkel Franz – ein Jäger der umliegenden Berge Innsbrucks – nimmt sie in seine Obhut. Die Hauptprotagonistin, Karolina – Lina – Weiss, erlebt allerhand Abenteuer. Im Buch spaziert sie durch die Tiroler Bergwelt, holt sich Speckknödel auf der Hungerburg, schießt beim Sägewerk zwischen Hall und Innsbruck auf Scheiben und wird bei der Thaurer Burgruine von ihrem Verehrer geküsst. Im Vorwort zum Buch bedauert Daniela Strigl, dass Weiss das Schreiben nicht weiterverfolgt hat: "Wären nur ein paar Weichen in diesem Frauenleben anders gestellt gewesen, dann wäre Karolina Weiss heute vielleicht als Schriftstellerin bekannt, als literarische Vorfahrin von Franz Innerhofer und Felix Mitterer." So bleibt den Leserinnen und Lesern lediglich der kurze Blick in ein Teenagerleben am Vorabend des ersten Weltkrieges gewährt. Das aber auf eine ehrliche und sehr eindrucksvolle Art.