Facharbeiterausbildung

Konditorin als Plan B

Dass jemand mit Mitte 40 noch eine Lehre beginnt ist keine Seltenheit. Für jene, die noch im fortgeschrittenen Alter eine Lehre beginnen wollen, gibt es Möglichkeiten.

VOLDERS. In der kleinen Konditorei Julia`s Kuchenstüberl hat Claudia Traven vor kurzem ihre Lehre begonnen. Das Besondere: Sie ist eine von vielen Österreicherinnen, die noch in höherem Alter beruflich umsatteln. 

Von der Kindergartenpädagogin zur Konditorin

Claudia Traven bäckt süße Torten und verziert sie auch. Die 47-Jährige aus Terfens ist Konditor-Lehrling und hat damals eine abgeschlossene Ausbildung zur Kindergartenpädagogin gemacht. Warum man nach 14 Jahren Kinderbetreuung in eine ganz andere Richtung wechselt, hat oft verschiedene Gründe: „Konditorin zu werden, war schon ganz lange in meinem Kopf. Ich wusste für mich, ich muss was ganz anderes machen. Mein Wunschberuf war eigentlich Kindergärtnerin, doch es hat sich zur Konditorin entwickelt. Das Kochen und das Backen sind genau das Richtige für mich." Die große Liebe zum Backen hat Claudia damals in der 3-jährigen Wirtschaftsfachschule in Innsbruck entwickelt. An der süßen Beschäftigung gefällt ihr besonders, dass man kreativ sein kann. „Mir gefällt das Ausgestalten von Torten und dass man gewisse Geschmackskreationen entwerfen kann. Natürlich finde ich es auch schön, vielen Gästen den Nachmittag dadurch zu versüßen", so die Auszubildende. Der Arbeitsalltag von Claudia gestaltet sich sehr abwechslungsreich und kreativ. „In der Früh wird die Vitrine gefüllt und man richtet her. Danach wird gemeinsam gefrühstückt und überlegt, was für den Tag noch ansteht. Wenn Torten ausgegangen sind, werden sie nachgebacken. Die Bestellungen kontrollieren wie auch das Saubermachen gehören natürlich dazu." Dass ihre Entscheidung für diesen zweiten Bildungsweg die richtige gewesen ist, davon ist sie überzeugt. Nächstes Jahr geht es für Claudia in die Berufsschule nach Innsbruck, wo neben der Praxis auch die Theorie vermittelt wird.