Wer war's?
Kriminalkomödie in Schwarz-Weiß fesselt das Publikum
- Elegantes Verwirrspiel in Schwarz-Weiß: Das 8-köpfige Damenensemble überzeugt in der Kriminalkomödie „Die 8 Frauen" im Theater Rum.
- Foto: Sarah Prenn
- hochgeladen von Michael Kendlbacher
Im Stil der 30er-Jahre entführt das Theater Rum sein Publikum in ein mörderisches Verwirrspiel voller Lügen, Intrigen und dunkler Geheimnisse.
Dass der einzige Mann im Stück nicht zu sehen ist, weil er angeblich ermordet in seinem Zimmer liegt, liefert bereits einen bemerkenswerten dramaturgischen Einstieg in das Verwirrspiel des französischen Autors Robert Thomas, welcher der Story mit der angelsächsischen Formel des „Who's done it?" neue Impulse hinzufügte und damit internationale Erfolge einfahren konnte. Zur Erinnung: In einer abgelegenen Villa feiert eine wohlhabende Familie Weihnachten, da meldet das Zimmermädchen den gewaltsamen Tod des Hausherrn Marcel. Gleichzeitig ist durch einen Schneesturm das Haus von außen abgeschnitten, kein Telefon, die Autos blockiert. Angst und Misstrauen greifen Platz, jede der Frauen hätte ein Mordmotiv gehabt, Lügen und Geheimnisse apern zunehmend aus, ungelebte Lebensträume offenbaren sich.
Das 8-köpfige Damenensemble liefert in 2 ½ Stunden (nur eine kürzere Pause) ein rasantes und facettenreiches Spiel unter der klugen, originellen, aber auch fordernden Regie Laura Hammerles (Ass. Annika Neuner und Therese Peischer, Regieassistenz) auf einer ästhetisch und funktionell umwerfend klar gestalteten Bühne (Martin Moritz), die Hannes Wetzinger eindrucksvoll mit Licht und Ton bespielt. Dass Kostüme, Maske (Lilli Brée, Barbara Wanka, Barbara Trenker) und die ganze Ausstattung bis auf einige Farbtupfer in Schwarz-Weiß Assoziationen an die 30er-Jahre wecken und an die Anfänge des Kinofilms erinnern, ist ein weiterer gelungener Gestaltungskunstgriff. Brigitte Rieder gibt souverän die elegante und schöne Dame des Hauses Gaby, Stefanie Kluibenschädl kann ihrer älteren und schwangeren Tochter Susanne ein glaubwürdiges Gesicht geben, Sophia Daum glänzt in einer speziellen Schlüsselrolle als die jüngere Tochter Catherine, Ingrid Trinkl taucht mit spielfreudiger Hingabe in die Figur der kränkelnden Augustine, Maria Knapp ist ganz und gar die eindrucksvoll würdige Dame Mamy, aufmerksam und differenziert umgesetzt. Die Hausdame Madame Chanel wird komödiantisch wendig in Szene gesetzt durch Claudia Recheis, Viktoria Huber brilliert als Zimmermädchen Louise in rasanten und temperamentvollen Szenen, Theresa Kiechl beherrscht elegant und selbstbewusst die Auftritte als der besondere Gast Pierette. Eine Komödie mit bitterem Einblick in gescheiterte Lebensentwürfe. Die überraschende Auflösung gibt's schlussendlich, verraten wird nix. Wieder eine erfreuliche und einprägsame Produktion des Theater Rum mit der dringenden Empfehlung, diese nicht zu versäumen – bis zum 16. November ist's möglich.
Eine Theaterkritik von
Peter Teyml
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