„Ladendiebe richten großen Schaden an"

Chefinspektor Hans-Peter Seewald (re.) mit dem Stadtmarketing-Team. | Foto: Stadtmarketing Hall in Tirol
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HALL. Das Thema Sicherheit beim Haller Stadtmarketing-Frühstück im Hotel Goldenen Engel stieß auf großes Interesse. Kaufleute, Mitarbeiter, Wirtschaftstreibende und Hauseigentümer nützten die Gelegenheit, um von Chefinspektor Hans-Peter Seewald wertvolle Tipps zu erhalten, wie man sich gegen kriminelle Handlungen vorbeugend schützen kann.

„Prinzipiell ist die Kriminalität im Vergleich zu anderen Bundesländern in Tirol gering. Das bedeutet aber nicht, dass für mich als einzelnen nicht ein großer Schaden entstehen kann“, erläutert der Chefinspektor.
Österreichweit würden Ladendiebstähle einen Schaden von 600 Millionen Euro jährlich ausmachen, das sei ein Prozent des Umsatzes, so Seewald. Bei üblichen Gewinnspannen von ein bis zwei Prozent ist damit der Ladendiebstahl durchaus auch als Gefahr für Arbeitsplätze und sogar als Ursache von Insolvenzen anzusehen.

Prävention und Anhalten

„Allgemein gilt, ein Täter greift in der Regel erst dann zu, wenn er die Gelegenheit bekommt. Daher heißt es einfach den gesunden Hausverstand einzuschalten“, fordert Chefinspektor Hans-Peter Seewald zu Aufmerksamkeit auf und rät auch dazu Verdächtige anzusprechen und sie damit aus ihrer Anonymität zu holen.
„Mit angemessener Gewalt ist es das Bürger-Recht einen Verdächtigen festzuhalten, bis die alarmierte Polizei eingetroffen ist. Es ist wichtig einen Ladendiebstahl zu melden, auch wenn die Person versucht, sich herauszureden und plötzlich bezahlen möchte. Denn nur wir oder ein Gericht können die Identität feststellen“, betont Seewald. Welche Ausmaße Ladendiebstahl annehmen kann, zeigt das Beispiel einer überführten ungarischen Profi-Ladendiebin, die in einem Depot 2.500 Einzelstücke lagerte. Die Aufklärungsrate liegt in Tirol in diesem Bereich bei rund zwanzig Prozent.

Überfall und Trickbetrüger

Bei einem Überfall rät der Kriminalist zur Kooperation und dazu, die Tat zu akzeptieren. Es wäre gefährlich den Helden zu spielen, oder das andere Extrem, in eine Schockstarre zu verfallen.
Auch das Thema Trickbetrüger sprach Seewald am Beispiel des Wechselgeld-Tricks an. Hier wurden selbst Kassiere in Banken schon übertölpelt, daher rät Seewald dringend davon ab, einer derartigen Bitte eines Fremden nachzukommen. Wer doch behilflich sein will, dem rät der Chefinspektor unbedingt auf Abstand und auf mögliche Ablenkungen von anderen zu achten. Denn in der Regel würden Trickbetrüger in größeren Gruppen arbeiten.

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