Neue Verkehrslösung für Hall

HALL/MILS. Vor drei Jahren wurde das Projekt "Spange Hall Ost", eine zusätzliche Autobahnabfahrt an der Grenze zwischen Hall und Mils, von den Milsern bei einer Bürgerbefragung abgelehnt. Seither sucht man nach neuen Lösungen. Man lässt sich dabei bewusst Zeit. Die Gegner des Projektes kritisierten, die Bevölkerung sei zu wenig eingebunden gewesen und das Projekt sei zu sehr auf freie Fahrt für Autos statt auf den Ausbau der Öffis und des Radwegenetzes konzentriert gewesen.
Bewusst wurde im Planungsverband Hall und Umgebung in den letzten zwei Jahren der Schwerpunkt "öffentlicher Verkehr" gesetzt. "Die Qualität der Öffis wurde verbessert, es wurden sogar neue Linien geschaffen, wir befinden und auf einem guten Weg. Auch die Gespräche und Pläne für neue Radwege gehen gut voran", erklärt dazu die Haller Bürgermeisterin Eva Posch, die auch Obfrau des Planungsverbandes ist.

Neue Straßen für Hall?

Jetzt wurden die Verkehrsplaner vom Land Tirol in Absprache mit dem Planungsverband damit beauftragt, neue Ideen für den motorisierten Individualverkehr auszuarbeiten. Was dabei herauskommt, ist völlig offen, man ist dabei nicht an frühere Ideen gebunden. Es könnte ein Projekt ähnlich der "Spange" werden, es könnte aber auch sein, dass man auf eine zusätzliche Autobahnauffahrt samt einer neuen Brücke über den Inn verzichtet und dafür auf Umfahrungsstraßen setzt. Auch ein Verzicht auf neue Straßen ist denkbar. "Vielleicht war ja die 'Spange Hall Ost' doch nicht das Gelbe vom Ei", erklärte der Milser Bürgermeister Peter Hanser kürzlich selbstkritisch bei der Gemeindeversammlung.
"In Hall sind nicht nur der Untere Stadtplatz, sondern auch zahlreiche innerstädtische Straßen sehr stark befahren. Das ist nicht nur eine Zumutung für die Anrainer, die unter dem Lärm leiden, sondern auch für die Autofahrer, die im Stau stehen", stellt Bgm. Posch fest und fordert: "Es kann nicht hingenommen werden, das der Autoverkehr durch Hall weiter wächst."
Einig sind sich die Bürgermeister der Region, dass die Bevölkerung in die Entscheidungen eingebunden werden muss. Außerdem ist man um größtmöglichen politischen Konsens bemüht. "Die Bürgerbefragung 2015 fand ja nur ein paar Monate vor den Gemeinderatswahlen 2016 statt. Dadurch gab es damals schon eine gewisse Wahlkampfstimmung, das war nicht so günstig", meint Bgm. Peter Hanser, der auf eine gemeinsame Lösung aller Betroffenen setzt.

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