Otto Grünmandls Zimmertheater

Foto: Brenner Archiv
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Hier ists so wie anderswo. Dieses Zitat aus einem der legendären Sinnsprüche von Otto Grünmandl (1924–2000) wollen das Kulturlabor Stromboli und das Forschungsinstitut Brenner-Archiv als Aufforderung zu einer ortsübergreifenden Auseinandersetzung deuten. Der bedeutende Schriftsteller, Kabarettist und Schauspieler gehört bis heute zu den bekanntesten Künstlern Tirols, was nicht zuletzt der Tatsache geschuldet ist, dass das Andenken an ihn wach gehalten wird: das Land Tirol vergibt jedes zweite Jahr einen nach seinem Namen benannten Literaturpreis, und in seiner Heimatstadt Hall veranstaltet das Kulturlabor Stromboli seit 2010 jährlich den Literatur- und Kleinkunstschwerpunkt Otto Grünmandls Zimmertheater. 2012 übergaben die Erben Grünmandls umfangreichen Nachlass dem Innsbrucker Forschungsinstitut Brenner-Archiv zur Verwahrung und Erschließung, seitdem beschäftigt man sich intensiv mit seinem Werk. Nun wird eine auf mehrere Jahre angelegte Zusammenarbeit zwischen Kulturlabor Stromboli und Brenner-Archiv ins Leben gerufen: Inspiriert von Otto Grünmandls „tiefem Sinn für den höheren Unsinn“ (Peter Bau, Der Standard), seiner Liebe zum Paradoxen und der Schärfe und Präzision seiner Sprache entsteht ein kleines Festival, das Humor und Satire wie auch jenen Ernst, der Grünmandls Witz zugrunde liegt, in den Mittelpunkt stellt.

Zum Nachlass

Der Nachlass, in 56 Archivkassetten verwahrt, wurde in den letzten Jahren akribisch geordnet und damit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Er enthält in jeweils unterschiedlichen Werkstufen die bekanntesten Stücke und auch unbekanntere Arbeiten Grünmandls. Als Satiriker und Kabarettist war er im In- und Ausland bekannt, doch er hat auch bemerkenswerte Hörspiele, Prosawerke und Gedichte geschrieben. Seine unterschiedlichen Aktivitäten, nicht zuletzt die schauspielerische Arbeit, können nun über die zahlreichen Korrespondenzen und Rezeptionszeugnisse nachvollzogen werden.

Zum Programm

Friedrich Achleitners absurde Miniaturen, vor Kurzem unter dem Titel wortgesindel bei Zsolnay erschienen, gehören ebenso zum Festival wie Elmar Drexels performative Auseinandersetzung mit zwei der bekanntesten Grünmandl-Texte. Die Hommage von Bettina Redlich und Katharina Brenner an Karl Valentin und Liesl Karlstadt stellen einen Höhepunkt dar, gefolgt vom humoristischen Weihnachtsprogramm Klappe, Santa! von Christoph und Ernst Grissemann. Pointierte Bild-Zitate von Paul Flora sind ein wesentlicher Bestandteil der diesjährigen Plakat-Aktion Gedankenspiele. Die Ausstellung einer Reihe von Originaldrucken Paul Floras im Brenner-Archiv/Literaturhaus rundet das Programm ab.

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